Modellbahn: Schnellzüge, Eilzüge, D-Züge
In den Nachkriegsjahren war die Personenbeförderung auf den Lang- oder Fernstrecken eine Sache der Schnellzüge, Eilzüge oder D-Züge. Wobei meines Wissens die Begriffe D-Zug und Schnellzug das Gleiche meinen. Verbindungen zwischen großen Städten wurden von diesen Zugtypen angeboten. In der Regel kann man davon ausgehen, dass die Eilzüge es weniger eilig hatten als die Schnellzüge, weil sie deutlich mehr Unterwegshalte zu bedienen hatten. Beispielsweise hatte der “Heckeneilzug” E451/452 Bremen/Frankfurt, dem ich ja unter dem Menüpunkt Eisenbahn ein Extra-Kapitel gewidmet habe, da er auch Büren anlief, 22 Unterwegshalte zwischen den beiden Großstädten. So ist die Durchschnittsgeschwindigkeit von 40km/h (1949), 44km/h (1959) und 55km/h (1973) besser einzuordnen. Ich fahre ihn autentisch (1960er) mit 6 Wagen, darunter 4 Silberlinge. Einer weiterer Heckeneilzug des Jahres 1974 war der E1642. Dieser Zug fuhr von Braunschweig nach Aachen und nahm dabei den Laufweg über die Städte Kreiensen – Holzminden – Wehrden (Weser) – Beverungen – Scherfede – Brilon Wald (mein Brilion-Wald auf der Modellbahn) – Schwerte – Hagen – Wuppertal – Köln nach Aachen. Der E1642 war mit einer BR216 bespannt und zog 4 Vierachser: Gepäckwagen grün, 1./2. Klasse Wagen grün, zwei 2. Klasse Wagen, grün. Andere Beispiele sind der E633/634 zwischen Altenbeken und Hamburg oder der E347/348 zwischen Aachen und Hagen. Schnellzüge in dieser Zeit waren da schon deutlich flotter unterwegs, da sie ja auch meist auf den Eisenbahn-Magistralen mit wenig Kurven fuhren und weniger Zwischenhalte zu bedienen hatten. 80 bis 100km/h Durchschnittsgeschwindigkeit wurden damals schon von den schnellsten Zügen erreicht, wobei meistens mit max. 120km/h gefahren werden durfte. Verbindungen wie Stuttgart – Hamburg, Köln – Kiel, Bonn – Hannover, Innsbruck – Dortmund oder gar München – Kiel (1200km in ca. 14 Stunden) stehen für diese Art von Zügen. Na ja, das Reisen damals war doch sehr unterschiedlich zu heute. Zugfenster, die zu öffnen sind, niedrige Bahnsteige, Schwerstarbeit für das Besteigen mit großen Koffern in die hohen Wagen durch schmale Türen, Dampf und Russ allerorten, Bahnsteigkontrollen, Pünktlichkeit. Wenn man selbst unpünktlich war, konnte man sogar dem anfahrenden Zuf nachrennen und auf die Stufen springen, da die Tür natürlich von außen noch zu öffnen war. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Um nur ein paar Fakten in der Zeit der guten alten Bundesbahn zu nennen.
Es war einfach ein schönes Erlebnis, in diesen Zügen zu fahren und die Landschaft geniessen zu können. Ich bevorzuge noch heute einen IC mit einer BR101 als Zuglok gegenüber jedem ICE. Aber auch das ist bald Geschichte. Dann haben wir nur noch den Einheitsbrei im Fahrzeugpark. Dazu die permanente Unpünktlichkeit. Mich schreckt das vom Reisen mit der DB immer mehr ab. Gut, auf meiner Modelleisenbahn gibt es keine negativen Aspekte. Hilfsbereite Menschen beim Einsteigen, freundliches Personal, totale Pünktlichkeit, keine Unfälle, tolle Aussichten, nette Mitfahrende, Dampf-, Diesel- und Elekroloks, Wassertürme, Kohlenbunker, Bahnbetriebswerke mit Drehscheibe und Lokschuppen, Russ auf Boden und Dächern, der Geruch von Dampf, Öl und Diesel, die sagenhafte Geräusche der stampfenden Dampfrösser; ja all das und noch viel mehr …





















































































































