Der Hauptbahnhof Brilon-Wald

Mein Modellbahn-Brilon-Wald besitzt einen Bahnhof mit langen Bahnsteigen, an denen auch 9 oder 10 Wagenzüge Platz finden. Der Bahnhof ist so konzipiert, dass man auf der Hauptstrecke (ca. 35m Länge) von beiden Seiten (Ruhrtalbahn von Hagen/Meschede im Süden bzw von Kassel/Warburg im Norden, bei mir links) in ihn hineinfahren kann. Die Nebenstrecke ist analog konstruiert. In Südrichtung (nach rechts) fahren die Züge nach Korbach/Frankfurt, nordwärts (nach links) geht es nach Brilon/Büren und Paderborn bzw. Bremen. Im Bahnhof selbst sind noch keine Steigungen vorhanden. Gerade die Nebenstreckenausfahrten haben es dann – wie in der Realität – in sich. Beide Male geht es mit ca. 3% bergauf. Das heißt es, schon im Bahnhof den Dampfdruck hoch halten.
Die Weichenanlagen gestatten es, die Nebenstrecke auch mit einer dritten Einfahrt zu befahren (im Bild links unten). Innerhalb einer Strecke von ca.3m kann man von Gleis 1 bzw. von Gleis 8 auf die Hauptbahn, und hier sogar auf das Gegengleis gelangen. Das eröffnet alle Spielmöglichkeiten und entspricht auch der Realität bei der DB. Inklusive einer Rangierfahrt kann man von Gleis 1 auf Gleis 8 und umgekehrt gelangen. Desweiteren erreicht man vom Hauptbahnhof direkt den Güterbahnhof (1 Gleis) oder das Betriebswerk (1 Gleis). Von den 8 Gleisen ist eines (Gleis 1) als Stumpfgleis ausgeführt, an dem häufig die Schienenbusse einfahren. Die Gleise 7 und 8 sind weniger Haltegleise, eher Umfahrungsgleise für durchfahrende Züge. Die Bahnhofsanlagen (Weiche bis Weiche) erstrecken sich über eine Länge von 4,8m.
Die reine Fahrzeit von der Ausfahrt aus Brilon-Wald bis zur Einfahrt und dem Halt am Bahnsteig dauert auf der Hauptstrecke mit einem dampfgeführten Eilzug (v = 60km/h) 3 Min. 30 Sek. Möchte ich einen Zug, der auf der Hauptstrecke steht, umdrehen, ist dieses Manöver entweder im Schattenbahnhof möglich oder auf der Nebenstrecke. Möchte ich einen Zug, der Brilon-Wald nach Norden verlässt, auch wieder von Norden zurückkehren lassen, geschieht dies unter Einbeziehung des Schattenbahnhofs.

Brilon-Wald liegt an der Hauptbahn Hagen-Kassel. Zudem zweigt hier einerseits die Nebenbahn nach Brilon, Büren und Paderborn ab, die auch der Heckeneilzug E451/452 von Bremen nach Frankfurt befuhr. Zu erkennen am rechten oberen Bildrand (Linkskurve zum Bahnübergang). Am anderen Bahnhofsende (hier Bild links oben gerades Gleis) zweigt die Nebenbahn (die gleiche) in die Südrichtung nach Willingen, Korbach, Marburg, Gießen und Frankfurt ab. Beide Abzweige fordern Dampflok und Heizer bis zur Leistungsgrenze (in der Realität!), da es ordentlich bergauf geht. Brilon-Wald liegt in einem Talkessel.
Luftaufnahme mit einem Smartphone: Nordeinfahrt in den Hauptbahnhof.
Luftaufnahme mit einem Smartphone: Im der Mitte das Bahnhofsgebäude. Die "Verbiegungen" sind der Software beim geraderücken anzurechnen.
Mittags in Brilon-Wald. Ein Eilzug fährt auf Gleis 5 in den Bahnhof.
12.47 Uhr. Der Heckeneilzug E452 aus Bremen/Paderborn/Büren läuft pünktlich ein. Rechts erwartet ein Schienenbus die freie Ausfahrt nach Büren.
Etwas später. Aus Frankenberg/Korbach/Willingen herunter kommend fährt eine weitere Schienenbus-Garnitur - hier VT98 9505 - in den Bahnhof ein.
Während der VT98 auf Gleis 2 einfährt, fasst die 50 1356 Wasser nach.
Hochbetrieb im Hauptbahnhof! An Gleis zwei warten zwei Schienenbus-Garnituren. Die hintere wird Brilon-Wald Richtung Büren/Paderborn verlassen, die vordere fährt zurück nach Frankenberg/Marburg. Die roten Triebwagenzüge werden beide mächtig brummen, wenn es gilt, die Anstiege zu meistern. Auf Gleis 5 beschleunigt die 50 1356 ihren 6 Wagen-E452-Eilzug Richtung Marburg/Giessen/Frankfurt. Nebenan, auf Gleis 6, wartet die 39 048 mit ihrem gut gefüllten Wagen-Zug aus 7 Mitteleinstiegswagen auf eine freie Ausfahrt. Dann wird ein ohrenbetäubendes 3 Zylinder-Spektakel abgehen. Gibt es es schöneres als den Sound der BR 39?
Gesamtblick auf die derzeitige Situation in Brilon-Wald.
Während auf Gleis 6 eine sehr gepflegte P8 mit ihrem Personenzug einrollt, hat VT98 9705 endlich freie Fahrt bekommen und beginnt pünktlich auf die Minute die "Bummelzugfahrt" nach Büren und Paderborn. Auf der Almetalbahn hält der Schienenbus in jedem Ort. Die Bewohner freut es, die Fahrgäste müssen es "ertragen". Na ja, man kann ja miteinander reden, eine Zeitung oder ein Buch lesen. Die Landschaft ist zwar wirklich schön im Almetal, aber wenn du täglich pendeltst, interessiert dich die wohl weniger.
Die P8 (BR 38 3812) fährt mit dem 30m³ Wannentender und führt zwei Gepäckwagen mit sich, einen hinter dem Tender und einen am Zugende.
Früher Morgen im Sauerland: Aus Warburg ist bereits der Personenzug eingetroffen. Der Schienenbus nach Korbach/Frankenberg läuft fahrplanmäßig um 6.08 Uhr aus.
6.09 Uhr. Auf die junge Bundesbahn kannst du dich verlassen. Und auf die Loks auch. Störungen in der Oberleitung?! Bei uns nicht! Schnee, Regen, nasses Laub? Na und, wir fahren immer. Und sind pünktlich. Gute alte Bundesbahnzeit!!! Hmmm, bis auf die Abgase im Wagenabteil. Es riecht nach Rauch oder Dieselabgasen, und es sind Schmutzpartikel im Zug. Immer. Und bitte nicht im Bahnhof die Toilette benutzen! Ach ja, die Raucher gibt's ja auch noch. Gott sei dank sind Nichtraucherplätze möglich.
Die eine kommt, der andere geht. Der VT 98 brummt hinauf nach Brilon und Büren und wird bis Paderborn fahren. Rund eineinhalb Stunden wird das dauern. Im Heckeneilzug kann man den ganzen Tag verbringen. Zehn Stunden zwischen Bremen und Frankfurt. Aber mit Bewirtschaftung und zwei Lokwechseln in Bielefeld und Giessen. In manchen Jahren traf sich das Elizugpaar E451/452 (E151/152) in Brilon-Wald. Die Fahrt verspricht für jeden Eisenbahnliebhaber interessant zu werden. Übrigens wurden die Fahrzeiten von elfeinhalb (1949) auf achteinhalb Stunden (1973) zwischen Frankfurt und Bremen (= 443km) verringert. Eine solide Leistung, 1973 ohne Lokwechsel und mit BR 216 und durchschnittlich 53km/h. Die Jahre bis ca. 1965 waren für uns Eisenbahnenthusiasten, zumindest für mich, die interessantere Zeit. Deshalb lasse ich den E451/452 auch nur selten mit V100 oder V160 rollen. Neben den 50ern aus Treysa (von Giessen bis Bielefeld) wurden Frankfurter/Giessener 23 und 39 sowie Bielefelder 03 eingesetzt.
Ein weiterer Eilzug rollt in Brilon-Wald ein, bespannt mit einer BR 39.
Abendliche Eisenbahnstimmung an der Ruhrtalbahn in Brilon-Wald. Welch ein Ohrenschmaus: BR 39, BR 38.4, BR 50 und 300PS-Dieselmotoren. Da lacht das Herz.
Auf dem Bahnhofsplatz bekommen Taxifahrer hin und wieder eine Fahrt. Um diese Zeit ist es recht ruhig.
Der abendliche Bahnhof in der Totalen. Wo soll ich zuerst hinsehen? Au, da ist ja auch eine V200 zu ...
Der Schienenbus verlässt den Bahnhof; im Güterbereich muss kurz vor Feierabend noch beladen werden.