Service Motorräder
Hier findet ihr Berichte und Tests zu Produkten aus der Motorradszene.
Meine Reifenempfehlung Sportreifen 2019

Verschleißdaten liegen noch nicht vor! Ermittelt wurde 2017, dass der Pirelli Diablo Rosso III etwa 7% länger hält als ein Metzeler Sportec M7 RR und etwa 4% länger als ein Continental Sport Attack 3; allerdings verhalten sich die Laufleistungen auf Vorder- und Hinterrad im Vergleich unterschiedlich. Es fällt auf, dass der Conti des Jahres 2019 zum 2017er im Herstellervergleich besser geworden ist, obwohl er die gleiche Bezeichnung trägt.
Andere Reifentypen/-marken habe ich nicht berücksichtigt, da sie schlechter abschneiden!
Die Punktetabelle gibt anhand von Messwerten einen guten Anhaltspunkt, wo Stärken und Schwächen von Reifen liegen. Dennoch können individuelle Vorlieben und Eindrücke dafür sorgen, dass die persönliche Reihenfolge der eigenen Favoriten eine gänzlich andere ist. Ich persönlich fahre sehr gern den Michelin Pilot Sport, der schon alt, aber immer noch eine Macht im Trockenen und Nassen ist und dabei nur ca. 180 Euro pro Paar (vorne und hinten) kostet (s. Test in PS 03/2018). Er hält auch länger; dafür ist er bei der Jagd nach dem letzten Zehntel oder bei der Suche nach der maximalen Schräglage nicht mehr an der Spitze zu finden. Für die Hatz auf einer deutschen Landstraße reicht es allemal. Wer ausschließlich im Trockenen und sehr gern “grenzwertig” fährt oder auch einmal mit diesen Reifen einen Rennstreckeneinsatz plant, ist mit den modernen Hypersportreifen besser bedient.






Vergleich Retro-Bikes 2019
Nicht erst seit diesem Jahr lässt der Kundenwunsch nach Supersportlern weltweit nach und dieser Trend ist mit den geringen Verkaufszahlen zu belegen. Dennoch sind die Supersportler für jeden Hersteller wichtig, da sie DER Technolgieträger der jeweiligen Motorradmarke sind. Die Nachfrage nach einfachen Motorrädern, die nicht so teuer und einfach zu fahren sind, wächst ständig. Dabei spielt vielleicht auch die Sehnsucht nach den Maschinen der eigenen Jugendzeit eine Rolle. Speziell Kawasaki und Triumph haben diesem Kundenbedürfis entsprechende Motorräder entwickelt. Aber auch andere Hersteller tummeln sich mittlerweile in dem Marktseqment. Meine Auswahl ist von meinem persönlichen Geschmack geleitet. Zudem habe ich die Yamaha RP19 (XJR1300) dazugestellt; sie ist nur noch gebraucht zu kaufen, entspricht aber durchaus in vielerlei Hinsicht den aktuellen Retro-Maschinen der Motorradindustrie und steht natürlich in meinem Fuhrpark.













Fahrbericht Triumph Speed Twin
Büren, Mittwoch, 15. Mai 2019. Heute war die Firma Burgdorf Motorsport in Paderborn so nett und hat mir eine Triumph Speed Twin 1200 zu einem ausführlichen Test zur Verfügung gestellt. Ein serienmäßiges Modell ohne Extras, gerade eingefahren mit knapp 2.000km. Bei Temperaturen um 15°C und bewölktem Himmel hatte ich die Gelegenheit, das neue englische Retro-Bike ausführlich zu fahren. Erster Eindruck: du denkst, du sitzt wie früher auf einer kleinen Maschine, so Richtung 250er/350er, wenn nicht gar 50er Kleinkraftrad. Schmaler Tank, niedrige Sitzhöhe und niedrige Front erwecken in mir den Eindruck, als ob die Jugendzeit wieder da wäre. Den Unterschied merkst du beim Tanken, wenn die 215kg etwas bewegt werden müssen. Dennoch: kein Vergleich zu meiner Yamaha XJR1300, von der ich auf die Triumph gestiegen bin. Die Yamaha ist dagegen schwer, mächtig, weicher, vorn höher. Und beim Fahren? Die früheren Leichtmaschinen hatten ein labiles Fahrwerk. In den Kurven, speziell auf unebener Fahrbahn, schaukelte es in der Fuhre oft, dass einem heute wahrscheinlich die Haare zu Berge stehen würden. Die Speed Twin zieht ruhig ihre Bahn und hält stoisch die Linie. Überhaupt: du brauchst selbst als Anfänger so gut wie keine Eingewöhnung. Kein Mensch würde vermuten, dass du auf einem “fetten” 1200er Motorrad sitzt, bis du am Gasgriff drehst. Dann schiebt die kleine Engländerin an, das es nur so eine Freude ist. Ab 2.000rpm ballert der Zweizylinder-Twin los, als ob der Teufel hinter ihm her wäre. 60 bis 140km/h in 7,1s; das schafft keine Kawasaki Z900RS (8,7s). Der Motor ruckelt erst unter 2.000rpm; im Rain-Mode ist es etwas besser bei den niedrigen Drehzahlen, die Beschleunigungsaktionen fallen etwas verhaltener aus. Im Road- und besonders im Sport-Mode spricht der Motor sehr direkt auf jedwede Gasgriffstellung an. Neben dem wunderbaren Drehmoment (von 2.000 bis 7.000rpm immer mindestens 100Nm) dreht die wassergekühlte Maschine auch blitzsauber bis in den Begrenzer. Dabei ist es eine Freude, die 6 Gänge mit dem Schalthebel zu wechseln; weich und sicher rasten sie permanent ein. Die Kupplung dieser Vorführmaschine fand ich zumindest beim Anfahren etwas unharmonisch, so’n bisschen ruppig. Die Handkraft am Kupplungshebel ist sehr gering. Etwas Gas, einkuppeln, es geht los. Beim Fahren kannst du dann mal den serienmäßigen Bordcomputer durchklicken: Uhr, km-Stand, Trip 1, Trip 2, Momentanverbrauch und Durchschnittsverbrauch werden im Drehzahlmesser (linkes Rundinstrument) angezeigt, dazu die Ganganzeige. Im Drehzahlmesser rechts findest du die Tankanzeige und die Rest-km-Reichweite. Dazu die üblichen Leuchten für Blinker etc. Die Modes lassen sich während der Fahrt leicht wechseln; kurzer Kupplungsgriff und der neue Mode ist ausgewählt. Als Licht kannst du entweder das Abblendlicht oder ein Tagfahrlicht auswählen. Hey, die Nadeln von Tacho und Drehzahlmesser zittern ganz leicht. Toll, genau wie früher, denke ich. In kurvigem Terrain macht die kleine Maschine (sie wirkt und fährt sich einfach so wie eine kleine!) eine sehr gute Figur; durch fährst vorderradorientiert und bekommst ständig ein sehr gutes Feedback von Reifen und Fahrwerk. Am liebsten würdest du immer flotter und flotter in die Kurven stürmen. Hanging off kommt mit einem Retro-Bike nicht so gut; also auch den Fahrstil in Kurven an das Bike anpassen. Dennoch fühlst du dich in Schräglagen sicher. Die Pirelli Diablo Rosso haften ausgezeichnet und lassen auch sehr sportliche Aktionen zu; na ja, auf unseren Landstraßen muss man auch ein bisschen an die Straßenverkehrsordnung denken! A pro pos: die Maschine klingt gut, nicht laut, aber vernehmbar. Der eine oder andere Zeitgenosse am Straßenrand schaut zu dir, empfindet den Sound als ungewöhnlich und nicht unangenehm (mein Eindruck). Im Schiebebetrieb bollert der Twin schön. Wenn es sein muss, packen die drei Scheibenbremsen (mit ABS) kräftig zu. Nicht bissig, du musst schon etwas kräftig in die Bremse greifen. Wenn du es übertreibst, geht die Maschine hinten in die Höhe. Eine Abhebeerkennung gibt es nicht, ist aber auch nicht nötig; man kann schließlich die Bremskraft selbst reduzieren. Im Motorrad-Test hat die Twin in knapp 40m aus 100km/h gestoppt, auch etwas besser als die Kawa Z900RS.
Gefühlt sitzt man etwas mehr im Wind als bei meinem Naked-Bike Yamaha XJR1300; dein Gepäck solltest du am Körper tragen, im oder am Motorrad existieren keine kleine Ablageecken, auch nicht unter der Sitzbank. Ein Tankrucksack wäre eine Lösung. Am hinteren Rahmen unter der Sitzbank gibt es 4 Gewindeöffnungen; ich nehme an, hier kann ein Gepäckträger angeschraubt werden. Den gibt es von Triumph noch nicht. Hepco & Becker bietet jetzt einen u. a. über Polo für 200 Euro an.
Ein paar Daten zur Maschine: Der Tank fasst 14,5 Liter. Ich bin Super Plus gefahren, da ich es in all meinen Benzinern tanke. Bei ruhiger Landstraßenfahrt bis 110km/h braucht die Speed um die 4,0 Liter/100km. Wenn du es etwas flotter angehen lässt, kannst du mit 4,5 Liter rechnen. Bei 2.000rpm fährt das Motorrad etwa 60km/h im 6ten Gang. In Ortschaften kann man auch 50km/h im 6ten fahren, aber besser im Rain- als im Sport-Mode. Die Getriebeabstufung passt sehr gut zum Landstraßenfahrcharakter. Hier die max. Geschwindigkeiten in den Gängen:
1. bis ca. 70km/h
2. Gang bis 100km/h
3. Gang bis 135km/h
4. bis 170km/h
5. bis 195km/h
6. bis v(max) = 217km/h.
Auf dem Prüfstand bei “Motorrad” leistete der Motor 98PS bei 6700rpm (97PS bei 6750rpm = Werksangabe) und erbrachte ein Drehmoment von 114Nm bei 3400rpm (112Nm bei 4950rpm = Werksangabe). Er steht also gut im Futter.
Noch Fragen?
Wie lange ist die Lieferzeit?




Gebrauchte Big naked Bikes – die bessere Wahl gegenüber neuen Retros?
Es ist noch nicht so lange her, da galten die dicken Vierzylinderbikes neben den Supersportlern als Prestigemodell der Motorradmarken und Motorradfahrer. Ausgebremst durch den veränderten Zeitgeist und neue Abgasnormen sind die tollen Dinos der vergangenen Jahre in den Neuheitenlisten verschwunden. Dennoch meine ich, sind gerade diese Maschinen es wert, einmal genauer ob ihrer Vorzüge und Nachteile betrachtet zu werden. Nicht jeder kann sich heute eine neue Maschine leisten; die gebrauchten Vierzylinder in meinem Vergleich vereinen Hubraumstärke und Kraft gepaart mit bezahlbarem Anschaffungspreis. Mit ihnen lässt es sich wunderbar ruhig fahren und genießen. Wenn nötig, zeigen sie ihre Zähne und erbringen erstklassige Fahrleistungen bei wenig Schaltarbeit und geringer Lautstärke. Und sie sind robust und haltbar. Für mich sind es echte Retros ohne die heute üblichen Assistenzsysteme. Aber ‘mal ehrlich: wie oft hat ein normaler Motorradfahrer sein ABS oder seine Traktionskontrolle schon einmal gespürt?
Ich stelle im Folgenden diese Maschinen im Detail vor und gebe meinen persönlichen Kommentar zu ihnen ab. Da ich nicht alle gefahren habe – sehr schade – stütze ich mich auch auf die Aussagen von diversen Testredakteuren.
- BMW K 1300 R
- Honda VFR 800
- Honda CB 1300
- Kawasaki ZRX 1200 R
- Suzuki Bandit 1250
- Suzuki GSX 1400
- Suzuki B-King
- Yamaha XJR 1300
BMW K 1300 R
- Baujahr: 2009 – 2015
- Motor: Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, wassergekühlt
- Hubraum: 1293ccm
- Leistung: 173PS bei 9.250rpm
- Drehmoment: 140Nm bei 8.250rpm
- Getriebe: 6-Gang; Schaltassistent; Kette; E-Starter
- Bereifung: v120/70-17; h180/55-17
- Bremsen: Doppelscheibe vorn, Scheibe hinten
- Tank: 19,0 Liter
- Verbrauch: 5,0 – 6,0 Liter
- Radstand: 1585mm
- Gewicht: 252kg
- v(max): 270km/h
- 0-100km/h: 2,9s
- 0-200km/h: s
- Bremsweg aus 100km/h: m
- Preis: 15.000 Euro (2014, Standardmodell ohne Extras.)
Bemerkung: BMW-typisch kann man etliche Extras zubuchen; sehr drehmomentstark, stabiles Fahrwerk.




Honda VFR 800
- Baujahr: 1998-2001; hier Modell 2000 (RC46; überarbeitete 2te Version)
- Motor: Vierzylinder-Viertakt-V-Motor, wassergekühlt
- Hubraum: 782ccm
- Leistung: 106PS bei 10.500rpm
- Drehmoment: 80Nm bei 8.800rpm
- Getriebe: 6-Gang; Kette; E-Starter
- Bereifung: v120/70-17; h180/55-17
- Bremsen: Doppelscheibe vorn, Scheibe hinten
- Tank: 21 Liter
- Verbrauch: 5,5-6,5 Liter
- Radstand: 1440mm
- Gewicht: 237kg
- v(max): 240km/h
- 0-100km/h: 3,1s
- 0-200km/h: s
- Bremsweg aus 100km/h: m
- Preis: 21.640 DM (2001)
Bemerkung: Ein V-Vierzylinder mit gutem Fahrwerk und guter Verarbeitung und Ausstattung. Sehr gute Tourenmaschine. Noch ohne wartungsaufwendigen VTEC-Motor. Beste VFR für die meisten VFR-Kenner.

Honda CB 1300/S
- Baujahr: 1998-;
- Motor: Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, wassergekühlt
- Hubraum: 1284ccm
- Leistung: 116PS bei 7.500rpm (114PS ab 2008)
- Drehmoment: 117Nm bei 6.000rpm
- Getriebe: 5-Gang; Kette; E-Starter
- Bereifung: v120/70-17; h180/55-17
- Bremsen: Doppelscheibe vorn, Scheibe hinten
- Tank: 21 Liter
- Verbrauch: 5,0-6,5 Liter
- Radstand: 1515mm
- Gewicht: 258kg S: 265kg (hier: ABS-Modelle; ohne ABS ca. -3kg))
- v(max): 230 bis 235km/h
- 0-100km/h: 3,4s
- 0-200km/h: 13,2s
- Bremsweg aus 100km/h: m
- Preis: 2008: ca. 11.000 Euro (S: 11.300 Euro)
Bemerkung: lieferbar ohne Verkleidung und mit Halbverkleidung sowie ohne und mit ABS: CB1300, CB1300A, CB1300S CB1300SA. Bärenstarker Motor, langstreckentauglich.





Kawasaki ZRX 1200 R
- Baujahr: 2001-2007
- Motor: Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, wassergekühlt
- Hubraum: 1164ccm
- Leistung: 122PS bei 8.500rpm
- Drehmoment: 112Nm bei 7.000rpm
- Getriebe: 5-Gang; Kette; E-Starter
- Bereifung: v120/70-17; h180/55-17
- Bremsen: Doppelscheibe vorn, Scheibe hinten
- Tank: 19 Liter
- Verbrauch: 5,0-6,5 Liter
- Radstand: 1465mm
- Gewicht: 250kg
- v(max): 242km/h
- 0-100km/h: 3,1s
- 0-200km/h: s
- Bremsweg aus 100km/h: 39,1m
- Preis: 8.995 Euro (2004)
Bemerkung: kräftiger Motor; langer 5ter Gang (theoretisch bis über 290km/h), dennoch durchzugsstark.




Suzuki GSF 1250 A Bandit
- Baujahr: 2005-2012; hier Modell 2010
- Motor: Vierzylinder-Viertakt-V-Motor, wassergekühlt
- Hubraum: 1255ccm
- Leistung: 98PS bei 7.500rpm
- Drehmoment: 108Nm bei 3.700rpm
- Getriebe: 6-Gang; Kette; E-Starter
- Bereifung: v120/70-17; h180/55-17
- Bremsen: Doppelscheibe vorn, Scheibe hinten
- Tank: 19 Liter
- Verbrauch: 5,0-6,0 Liter
- Radstand: 1485mm
- Gewicht: 253kg
- v(max): 225km/h
- 0-100km/h: 3,2s
- 0-200km/h: 13,6s
- Bremsweg aus 100km/h: m
- Preis: 9.190 Euro (2010)
Bemerkung: sehr drehmomentstarker Motor, zieht ab 2.000rpm enorm durch; langer 6ter Gang. Nur ca. 2.000 Stck. in D zugelsssen gegenüber ca. 15.000 Stck. in S-Version (mit Halbschale). Suzuki-Vater kann der GSF noch einmal für wenig Geld einige Pferde und mehr Drehfreude verpassen! Serienmäßig schon immer über 105 PS.




Suzuki GSX 1400
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Suzuki B-King
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Yamaha YZF 1000 Thunderace
- Baujahr: 1996-2002
- Motor: Vierzylinder-Viertakt-Reihen-Motor, wassergekühlt
- Hubraum: 1003ccm
- Leistung: 147PS bei 10.000rpm
- Drehmoment: 110Nm bei 8.500rpm
- Getriebe: 5-Gang; Kette; E-Starter
- Bereifung: v120/70-17; h180/55-17
- Bremsen: Doppelscheibe vorn, Scheibe hinten
- Tank: 20 Liter
- Verbrauch: 5,0-7,0 Liter
- Radstand: 1440mm
- Gewicht: 233kg
- v(max): 268km/h
- 0-100km/h: 3,1s
- 0-200km/h: 9,0s
- Bremsweg aus 100km/h: m
- Preis: 19.590 DM (1996)
Bemerkung: Auch heute noch ein famoser Tourensportler mit hohem Drehmoment, viel Leistung und noch moderater Sitzposition bei recht gutem Windschutz.



Yamaha XJR 1300
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