Meine Motorräder ab 2021

März 2021
In diesem Jahr möchte ich meine schöne Motorradsammlung nochmal um eine echte Lieblingsmaschine ergänzen. Es ist eine Yamaha, und zwar eine YZF R1 RN19. Dieses schöne Modell ist meine dritte R1 und hat ebenfalls noch keinen elektronischen Firlefanz, der dich nerven kann, allerdings auch kein ABS. D. h., keine Traktionskontrolle, keine Mappings etc. Immerhin bietet sie eine Anti-Hopping-Kupplung. Die gebrauchte Maschine, die ich erst in ca. einer Woche holen werde, hat eine ganze Menge an schönen Extras und glänzt mit einer fantastischen Optik, ist fast neuwertig. Ich weiß natürlich, dass das Aussehen immer ein subjektiver Eindruck ist, den ich als Yamaha-Fan auch ein bisschen durch die rosa-rote Brille sehe. Ich freue mich schon sehr auf die RN19, und sie wird wie einige ihrer Vorgänger erst einmal in unserem Wohnzimmer Platz nehmen. Dort werde ich mindestens eine Nacht neben ihr verbringen. Verrückter Mensch, oder!?

Hier steht sie nun!

Die Wohnzimmerfotos sind nicht die vom ersten Tag, sondern vom 09.04.2021. Mittlerweile ist die R1 angemeldet und hat die erste Probefahrt (110km) hinbter sich. Habe jetzt noch einmal im warmen Zimmer die Position der Hebel nachjustiert; ebenso die Federung und Dämpfung angepasst. Nun ist das Motorrad - bis auf die hinteren Fussrasten - perfekt für mich.
Als Reminiszenz an meinen geliebten Ayrton Senna kommt auch der Helm noch einmal zum Einsatz. Auf der Straßre erfüllt er aufgrund seiner 25 Jahre nicht mehr die Sicherheitsanforderungen. Ich werde ihn immer behalten und fände es gut, wenn er auf meinem Sarg später seine letzte Ruhestätte hätte.
Ich glaube, dieses Baby habe ich von all meinen Maschinen am liebsten...

April 2021
Jippie. Mittlerweile besitze ich diese Yamaha. Sie steht momentan seit einigen Tagen bei uns im Wohnzimmer. Wie so oft im Leben ist doch nicht immer alles perfekt, was zunächst so scheint. Also habe ich mich daran gemacht, folgende Dinge zu ändern:
1. die Reifen waren um die 8 Jahre alt. Nun ist sie mit neuen Pirelli Diablo Rosso Corsa II besohlt, die ich selbst gewuchtet habe.
2. Der ABM Multi-Clip-Lenker musste weichen. Er war zu hoch, zu breit (79cm!) und quetschte beim Rechtsanschlag Kabel und Leitungen ein. Beim Linksanschlag berührte mein Handschuh den rechten Spiegel. Ich habe schöne schwarze Gilles-Stummel mit Gilles-Lenkergewichten verbaut. Ein ziemlicher Kraftakt inkl. Entfernung der Gabelbrücke (! 36er Nuss!). Gas- und Kupplungszüg mussten umgelegt werden. Der Gasgriff drehte zunächst nicht in Nullstellung zurück!!! Ich hatte sozusagen einen Tempomat an der R1, aber einen nicht ungefährlichen… Auch die Befestigung des Bremsflüssigkeitsbehälters musste verändert werden.
3. Die Kennzeichenhalterung entspricht nicht der STVZO; das Kennzeichen muss steiler stehen (max. 30° Neigung sind zulässig. Leider lässt sich die Neigung bei diesem verbauten System nicht variieren. Ich habe es geändert.
4. Alle Fahrwerkseinstellungen wurden an mein Gewicht und meinen Geschmack angepasst, um nach Probefahrten dann evtl. nachjustiert zu werden.
5. Die Beifahrerfußrasten müssen weg. Sie sind nutzlos und wiegen auch etwas! Dazu muss die ECU raus, um an die Schraubverbindungen unter der Sitzbank und unter der ECU zu kommen.
Einige Arbeiten sind so “haarig” für mich, dass ich sie vielleicht in einer Yamaha-Werkstatt machen lassen werde.

Summa summarum muss ich noch einmal etwas Geld in die Hand nehmen, um endlich schön und sicher fahren zu können. Alle geänderten Bauteile lasse ich in die Papiere eintragen.

Fotos folgen, wenn alles erledigt ist. Momentan – 06.04.2021 – haben wir einen Wintereinbruch, sodass ich nicht mal mit dem Hänger zum Yamaha-Händler fahren werde. Leider Gottes haben wir auch keinen Händler mehr im Raum Büren/Paderborn. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis ich diesen Edelrenner unter meinen tollen Maschinen fahren werde. Die Vorfreude ist riesengroß …

Ok, es ist der 09.04.2021. Ich habe sie fahren können; heute schien mir wettermäßig der einzige Tag in naher Zukunft zusein. Obwohl ich die hinteren Fussrasten noch nicht entfernen konnte, ist alles für die erste Testfahrt “angerichtet”. Büren-Alme-Rüthen-Niederbergheim-Hirschberg und zurück. Um die 12°C, noch Schnee in den Wäldern und Wiesen. Deshalb auch keine Sauerlandrunde. Etwas trockener Salzstaub auf der Straße. Der muss sofort wieder runter nach der Fahrt. Es hat dennoch unheimlich viel Spaß gemacht. Ein wunderbares Motorrad. Optik, Gefühl, Handling, Sound, Leistung. Am Ende mal eben kurz auf 250km/h bergauf, der Hammer, wie die RN19 in dieser Abstimmung geht. Danach zu Hause im Wohnzimmer noch ein paar kleine Korrekturen an den Hebeln und Dämpferelementen. Großartig!!!

Diese Reifen - Pirelli Diablo Rosso Corsa II - haben noch keinen Meter gelaufen. Die Yamaha R1 ist vielleicht die legendärste Supersportmaschine überhaupt. Sie ist seit 1998 auf dem Markt und wurde seit dieser Zeit von vielen Frauen und Männern gekauft, gefahren und geliebt. R1-Fahrer sind stolz auf ihr Motorrad. Hier eine kleine Abfolge aller R1-Modelle. RN01: 1998/99; RN04: 2000/01; RN09: 2002/03; RN12: 2004/05; RN12 V2: 2006; RN19: 2007/08; RN22: 2009/11; RN22 V2: 2012/14; RN32: 2015/16; RN49: 2017/19; RN65: 2020/21. Sehr gute ältere Exemplare (unfallfrei, wenige km, 1 oder 2 Besitzer, keine Beschädigungen) sind inzwischen selten und teuer und bilden allmählich eine Wertanlage.
Auf den ersten Knopfdruck da ... Die Staudruckkanäle links und rechts sollen noch einmal 10PS bei hohen Geschwindigkeiten locker machen.
Zum Auftanken ...
Sitzposition sportlich, aber nicht unbequem. Passt! Im Höcker habe ich alles drin: Papiere, Geldbörse und Smartphone.
Die MRA-Racingscheibe schützt gut bei allen Geschwindigkeiten und verbessert die Aerodynamik.
Eine wunderschöne Farbkombination - für mich jedenfalls. Diese Maschine gibt es so - in meinen Farben und Ausstattungsdetails - nur einmal auf der Welt.
Das Hinterteil macht an ... Optisch und akustisch, ohne aufdringlich zu werden. Dioe hintere Schwinge mit Unterzug, Kettenspanner per Handrad verstellbar.Karbonkotflügel und Kettenschutz. Zum Öl- und Filterwechsel muss das Verkleidungsunterteil demontiert werden.
vorn: 120/70ZR17 Pirelli Diablo Rosso Corsa II
MRA Racing-Scheibe; Gilkles Stummel, Öhlins Lenkungsdämpfer.
Mit Öhlins-Lenkungsdämpfer. Dazu schöne, verstellbare Hebel für Kupplung und Bremse.
Damit der Zustand neuwertig bleibt, müssen ein paar Dinge eingehalten werden: keine Fahrt bei Schnee, Salz auf der Straße, Regen vor der Abfahrt. Immer alles schön warmfahren; Wheelies und Stoppies nur, wenn es sein muss!:) Putzen, ölen, fetten, optische Checks, bester Sprit (Super Plus)
hinten: 190/50ZR17 Pirelli Diablo Rosso Corsa II. Ich fahre vorn und hinten mit etwas weniger Luftdruck als angegeben. Die Rizoma-Rasten bauen sehr schmal und sind zigfach einstellbar. Gut zu sehen: die Kettenspanner- Bobbins sind ein Muss für jede (Sport)-Maschine, soweit möglich.
Überflüssige Verkleidungsteile sind entfernt.Ölschauglas und Öleinfullstutzen liegen gut erreichbar. Der Motor läuft im Ort auch bei 40km/h im 6ten Gang, ohne zu Ruckeln.
Vielfach verstellbare Rizoma-Fussrastenanlage. Karbonteile sind stabil und verbessern das Leistungsgewicht. Das Mupo-Federbein ist leicht verstellbar. Nicht vergessen: nur mit vollständiger Schutzkleidung fahren und unnötigen Lärm vermeiden. Das hilft uns allen!

24.04.2021: Jetzt ist alles erledigt; ich habe doch alle Arbeiten selbst durchgeführt. War ja zunächst unsicher; aber nun ist alles gut und ich bin mehr als zufrieden mit meiner Arbeit und der wunderbaren Maschine. Wenn es nur endlich etwas warm würde …
Neueste Bilder und ein Vorstellungsvideo folgen bald.

21.06.2021: Das Video ist online!😉   Fahrzeugvideos Motorräder Friedel

Mein Lieblingsfahrer bei der Arbeit: BS7 auf Yamaha YZR 500 in 1982. Auch er hat meine Zuneigung zu Yamaha-Motorrädern geprägt. ((c) https://t.co/0Xx14zCBdZ)

Oktober 2021

Meine Sammlung hat ein weiteres, wunderbares Mitglied: eine Yamaha R1 RN09 von 2002 aus erster Hand in tollem Sammlerzustand. Farbe: rot-weiß.
Ich habe sie angemeldet und nur kurz gefahren, um direkt Öl- und Filterwechsel durchzuführen. Alles andere ist perfekt. Sehr bald hier mehr davon…
Jetzt war das Wetter länger so schlecht, dass ich die Vorstellung der RN09 auf das Frühjahr verschiebe. Die Sonne soll zumindest scheinen und die Kamera nicht einfrieren …

Yamaha R1 RN09 aus 2002.
Yamaha R1 RN09. Ein Dreh am Gasgriff und die zierliche Maschine brüllt los, stellt sich im 1ten und 2ten auf's Hinterrad. Ich mag das Fahren auf all meinen Maschinen, aber hier erinnert es ein bisschen eine meine erste RD350, so leicht und handlich fährt sich das Biest. Heute würde ich beim Fahren mit meiner ersten RD 350 (getunt 46 PS!) an meinen ersten VW 1200 Käfer denken. Außer in den Kurven ließe dich jede etwas stärker motorisierte Diesel-Familienkutsche ab 120 alt aussehen. Vielleicht ist die RN09 die beste Landstraßen-R1 überhaupt. Für die Rennstrecke gibt es stärkere, aggressivere R1. Ab RN12 fehlt allen das Drehmoment untenherum. Selbst die aktuelle R1 (RN65) mit dem hochgelobten 200PS-Crossplane-Motor bietet unter 8.000 rpm weniger Leistung und Drehmoment. Ich will eigentlich auf der Landstraße nicht mit 10.000 rpm oder mehr fahren, um rasant, besser brutal, zu beschleunigen. Es macht leistungsmäßig und sicherheitstechnisch keinen Sinn und nervt die anderen Verkehrsteilnehmer genauso wie die sonstigen Anwohner. Meine BMW HP4, Kawasaki ZX10R oder Yamaha R1 RN19 stehen für diese exorbitante Leistungsexplosion über 10.000 rpm. Vielleicht schön, zu wissen, dass man deutlich mehr Schub einsetzen könnte, aber irreal auf unseren Landstraßen. Autobahnen sind für mich fast tabu! Irre ist: ich habe die 200 PS und 300 km/h schnellen Bikes auch und werde sie auch behalten. Der ganz normale Wahnsinn! Für uns Motorradliebhaber und -fahrer absolut kein Widerspruch! Es ist einfach nur schön!
Das typische R1-Gesicht verkörpert auch die dritte R1-Auflage im Jahre 2002. Die R1 RN09 befindet sich im Originalzustand. Ausnahme: die Bobbins an der Schwinge und die höhere Sportscheibe von Puig.
18 Liter-Tank, viel Platz in der Sitzbank für kleine Utensilien: Papiere, Geldbörse, Smartphone, Mütze oder Kappe und mehr...
Die RN09 (2002/2003) mit Schaltblitz. Kein ABS, kein TCS, alles noch pures Motorradfahren mit 152 PS und enorm viel Drehmoment in jedem Gang ab 2000 U/min. Mein 2002er Modell noch ohne Lichtautomatik; also selbst ein- und ausschalten.
R1 RN09: kein Schnickschnack, kein überfrachtetes Cockpit. Tacho, Drehzahl.
Titanschalldämpfer serienmäßig.
Die kleine "7" als Reminiszenz an Barry Sheene.
Zur Zeit besohlt mit Michelin Pilot Power.
Das Fahrwerk lässt sich vielfältig verstellen: Federvorspannung, Zug- und Druckstufe vorn und hinten. Ich liebe das Fahren mit diesem sehr handlichen 200kg-Renner. Hinterradabdeckung serienmäßig. Rahmen und Schwinge in schwarzem Alu.

Februar 2022

Ich bin auf der Suche nach einem bärenstarken Naked-Bike der alten Schule endlich fündig geworden. Die Probefahrt hat mich überzeugt. Wow!!!
Der Winter ist beinahe vorbei, die Maschine wird geholt. Es ist eine Suzuki Bandit GSF 1250 A, also das seltene Naked-Bike-Modell ohne Verkleidung. Dafür in schwarz mit schwarzem Motor und schwarzen Felgen sowie einem BOS-Carbon-Endtopf. Natürlich in Bestzustand. Ich baue mir noch einen speziellen LSL-Lenker an. Dazu ein paar ganz besondere Leckerlis, um in der Tiersprache zu sprechen…

Desweiteren habe ich meine Sammlung um einen legenderen Tourensportler erweitert: Honda VFR 800 F. Die Maschine besitzt den wunderbaren (na ja; kann man auch anders sehen) V4-Honda-Motor mit Einspritzung und Ventilsteuerung VTEC. Bis etwa 6.500 rpm arbeiten nur 2 Ventile pro Zylinder – das spart Benzin; bei höherer Drehzahl werden alle 4 Ventile pro Zylinder “freigeschaltet”, die Post geht nun richtig ab mit entsprechender Sounduntermalung. Das ganze gekleidet in eine Akrapovic-Anlage vermittelt schon etwas Gänsehaut. Bei meiner RC79 ist dieser “Ventilsprung” immer noch merklich spürbar, die Beschleunigungsleistung legt merklich zu. Honda hat das System ab 2014 neuerlich verfeinert. Hmm, war das noch spürbarer? Diese Tourensportmaschine kann locker 400km mit ener Tankfüllung zurücklegen, wenn man sich etwas starke Zurückhaltung beim Fahren auferlegt. Nebenbei hat sie auch serienmäßig Heizgriffe. Aber Big-Bike-Verwöhnte vermissen einfach ein stärkeres Drehmoment.

Alle Maschinen, die hier aus Wettergründen oder wegen des Saisonkennzeichens noch nicht vorgestellt werden konnten, werde ich demnächst in Bild und Film zeigen. Jetzt warte ich sehnsüchtig auf den hoffentlich recht sonnigen März 2022! Das wird ein wunderbares Motorradjahr!!!

April 2022. Die Maschinen werden endlich per Bild und Text vorgestellt!

Suzuki GSF 1250 A, Modelljahr 2011.
Eine bärenstarke Maschine: naked, 6 Gänge, 1255ccm. Reichlich Drehmoment und Leistung. Die Veränderungen gegenüber einer Originalen beschreibe ich unter den nachfolgenden Bildern. Gut zu sehen: die Bodis-Auspuffanlage. Weniger Gewicht, deutliche Leistungszunahme. Schwarzer Stahlrahmen und schwarze Alu-Schwinge. Das Fahrwerk ist in Federvorspannung, Zug- und Druckstufe einstellbar und für durchschnittliche Ansprüche ausreichend.
4 Zylinder, wassergekühlt.
Aufgeräumtes Cockpit mit wenigen, aber genügend Anzeigen. Drehzahlmesser analog. Geschwindigkeit und Ganganzeige, Uhr, Tankanzeige.
Der LSL Clubman LS1 ist zierlich und ähnlich breit wie der Originallenker, nur tiefer und die Griffe liegen weiter vorn. Ich habe schmale Lenkergewichte eingebaut. Der Tank fasst 19 Liter. Das Fahrwerk habe ich etwas härter eingestellt. Für die Landstraßentour ist es absolut ausreichend. Racer müssen investieren. Die 1250er vibriert ordentlich, in den Spiegeln kannst du nur Verschwommenes erkennen. Ich fahre allerdings auch mit kleinen Lenkergewichten.
Serie: Tokico-Zangen mit ABS und guter Verzögerung. Die Regelintervalle sind ok.
Kurzer Kennzeichenhalter, genug Platz auf der einteiligen Sitzbank.
Der Bodis-Auspuff spart einige Kilogramm und erhöht Leistung und Drehmoment.
Zur Zeit bereift mit Pirelli Angel GT2. Passende Bobbins für die Heckständeraufnahme, Kellermann-Miniblinker vorn und hinten. Geänderte Kennzeichenhalterung. Der schwarze LSL-Lenker baut tief und vermittelt mehr Gefühl für das Vorderrad.
Elegante Mini-Verkleidungen am Scheinwerfer und Instrumententräger. Eine kleine Scheinwerferverkleidung würde Wunder wirken ab 120 km/h, verunstaltet die nackte Bandit aber doch merklich. Vielleicht teste ich ein unauffälliges Modell noch.
Serie: Verstellbare Brems- und Kupplungshebel, Schutz der Gabeldichtringe.
Schwarz und stark: der Bandit-Motor. Der sehr heiße Krümmer hat bereits eine Textilhose "angegriffen". Ab 2.000 rpm zieht die Bandit bärig los, auch im sehr lang übersetztem 6ten Gang.
Die Original-Suzuki-Hinterradabdeckung wirkt wahre Wunder. Das Kettenfett ist kaum am linken Motorradheck verteilt.
Honda VFR800F, RC79, Modelljahr 2014.
Ein eleganter Tourensportler mit typischen Honda-Manieren: gute Ergonomie, prima Aerodynamik, geringer Verbrauch, tadellose Technik. Aber auch nur 800ccm, also wenig Drehmoment und wenig Leistung bei geringeren Drehzahlen. Kein Vergleich mit meiner Yamaha XJR1300 oder Suzuki GSF1250 trotz ähnlicher Spitzenleistung. Dennoch: in der Ebene kannst du auch in der Ortschaft den 6ten Gang nutzen zum Durchrollen. Beschleunigen, speziell in kleinen Steigungen, erinnert dann an einen alten Dieselschlepper; schüttel, schüttel. Besser 2 Gänge zurückschalten... Ach ja: ohne die Haltegriffe kann Fahren mit Sozia zum extremen Oberarmtraining ausarten.
Die Stummel sind langstreckentauglich, der Tank fasst 21,5 Liter. Die VFR besitzt Heizgriffe, die am linken Lenkergriff geschaltet werden. Dort sitzt - sehr exponiert - auch der Schalter für die Traktionskontrolle (an/aus). Wer es drauf anlegt und alle Tempolimits penibel einhält, kann mit dem 21,5 Liter-Tank 400km am Stück fahren. Die Tankreserveanzeige beginnt schon sehr frühzeitig zu warnen; dann sind noch 4 bis 5 Liter im Tank.
Das Cockpit bietet vielfältige Infos: Geschwindigkeit, Drehzahl, Ganganzeige, Uhr, Tankanzeige, Temperaturen, Momentan- und Durchschnittsverbrauch sowie weitere Daten. ABS und TCS sind an Board. Die Uhrzeit-Einstellung ist eine Zumutung. Ich bekomme immer nur dauerhaft die Fahrzeit angezeigt.
Glattflächig, schmal, windschnittig. LED-Licht.
Die Bremsanlage gehört nicht zu den Besten. Zudem ist der Druckpunkt teigig und gibt nach, egal was man mit der Bremsanlage macht. Das ABS regelt recht gut mit kurzen Intervallen und gibt dir ein sicheres Fahrgefühl, wenn man es denn braucht.
Alle meine Maschinen tragen mein individuelles Ayrton Senna-Logo sowie unseren WAMZ-Schriftzug. Gerade auf der roten Lackierung kommt diese Farbkombination gut - für mein Auge - an.
Schmal ist die Ansicht auch von hinten. Das Sitzbankfach wird von hinten aufgeschlossen. Serie ist der Hauptständer. Die Sozia-Haltegriffe habe ich entfernt. Eine rote Sitzbankabdeckung ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten, hier aber nicht verbaut. Die Maschine surrt wie eine Nähmaschine (so ab 4.000 bis 5.000 rpm), erkennbar an den geringen Vibrationen in den Spiegeln.
Ich habe eine Akrapovic-Anlage nachgerüstet. Sie ist leichter, schmaler und klingt auch etwas besser. Die Leistungsverbesserungen sind eher gering.
Die Honda rollt zur Zeit auf den Tourenreifen Dunlop Road Smart 3 (vorn) bzw. 2 (hinten; vom Vorbesitzer). Das Handrad zur Verstellung der Hinterhand ist gut zugänglich. Eine mächtige Einarmschwinge erleichtert den Radausbau ungemein.
Formschöne Akra-Anlage, wertige Verarbeitung. Insgesamt eine tolle Maschine, der ich zwei Änderungen durch Honda empfehlen würde: bessere Bremsanlage mit exaktem Druckpunkt und mehr Druck durch mehr Hubraum. Verzicht auf die VTEC-Technologie. Die Arbeit als Zweiventiler unter 6.800 rpm (= 155km/h im 6ten Gang) bringt keinen erkennbaren Drehmomentvorteil, der Ruck beim Zuschalten der anderen beiden Ventile stört. Will man flott unterwegs sein, überschreitet man häufig diesen Drehzahlbereich. Zwischen 2.000 und 4.000 rpm keine Beschleunigung im 5ten oder 6ten Gang - wie bei Reihenvierzylindern aus Japan (auch mit 600 oder 750 ccm) üblich - möglich. Erinnert mich an den schlechten Rundlauf von KTM- oder Ducati-Zweizylindern bei unteren Drehzahlen. Oder an alte Schlepper, die schüttelnd in Gang kommen! Eigentlich schade, aber eben auch mit mehr Drehzahl leicht zu "überspielen". Rollt man um sehr enge Kurven in großer Schräglage mit wenig Drehzahl, kann das Gasanlegen mit ruckelnder Beschleunigung des V-Motors zum Wegschmieren des Hinterrades beitragen. Die VFR800F ist relativ schwer, aber dennoch eine handliche Maschine. Alles passt und funktioniert gut. Z. B. lässt sich der 1te Gang ohne das bei Mitbewerbern laute Geräusch einhergehend mit einem Schlag in die Maschine einlegen. Weich ist auch der Wechsel vom 1ten in den 2ten Gang, der Rest sowieso. Angenehm!
Tabelle 1: Gegenüberstellung meiner Maschinen in zeitlicher Reihenfolge der Anschaffung 1975 bis 1996
Tabelle 2: Gegenüberstellung meiner Maschinen in zeitlicher Reihenfolge der Anschaffung 1996 bis 2016
Tabelle 3: Gegenüberstellung meiner Maschinen in zeitlicher Reihenfolge der Anschaffung 2016 bis 2022