Meine Motorräder von 2000 bis 2020

Der Titel bezieht sich auf den Anschaffungstag. Also liste ich hier die Maschinen auf, die ich ab dem 01.01.2000 erworben habe. Na ja, 13 Jahre lang war ja keine Veränderung, aber dann …

Die technischen Daten aller meiner Maschinen findet ihr am Ende dieser Seite in übersichtlicher Tabellenform. Die Daten stammen zum Teil aus den Tests in meinen Fachzeitschriften, aus meinen Motorrad-Katalogen und meinen Motorrad-Prospekten. Sie beziehen sich immer auf meine Maschinen mit meiner Mehr- oder Minderausstattung und mit meinen individuellen Veränderungen.

2013 08 S1000RRb
August 2013. 2 Jahre ohne Motorrad. Keine schöne Zeit. Ich merkte seit 2011, ein Leben ohne Motorräder ist möglich, aber es ist kein wirkliches Leben trotz Familie, Frau, Kinder, Haus, Hunde, Auto, Rasenmäher, Fahrrad, Modellbahn etc. Etwas Essentielles fehlt. Ich bin dafür geboren, zu fahren. Es ist genau das, was ich meine, wenn ich sage "Ich habe Benzin im Blut!" Diese leichte Unruhe nach der Winterpause, diese Glückshormone, die bei den ersten Fahrten entstehen, die immer da sind. Mal mehr, mal weniger. Die Sucht nach Geschwindigkeit, nach Kurven, nach Schräglage, nach Knieschleifen. Nur ein Motorrad kann dir das geben. Und das kriegst du auch nicht, wenn du herumrollst, wenn du ne Harley fährst, wenn du nicht in Stimmung bist. Es gibt Tage, da fahre ich nicht trotz gutem Fahrwetter. Mein Gefühl ist manchmal nicht da. Etwas krank, zu müde oder die Stimmung passt nicht zu 100 Prozent Konzentration auf zwei Rädern. Dann lass ich es sein. Ok, zurück zur BMW. Ich wollte feststellen, ob ich schon zum alten Eisen gehöre, zu den Cruisern, den Harley-Rumrollern. Das oben gezeigte Motorrad gehört mir nicht. Ich habe es als Geburtstagsgeschenk für eine Woche zur Miete erhalten. Eine BMW S1000RR. Nach dieser Woche war ich 3kg leichter, fitter, glücklicher und sicher: ich möchte total gerne wieder Motorrad fahren, mehr denn je. Denn ich kann es noch, auch 200PS sind kein Problem. Als ich für eine neue Schwabenleder-Kombi zum Maßnehmen in Sendenhorst war, sagte ein Kunde zu mir; ne S1000RR hatte ich auch kurzzeitig. Aber das ist nichts für mich. Entweder ist der Führerschein weg oder du bist weg. Na ja, so dramatisch sehe ich das nicht. Du must halt deinen Kopf einsetzen. Ein Führerscheinentzug mit meiner R1 hat meine Sinne extrem mobilisiert in diese gewisse Richtung. Ich versuche die netten Jungs zu riechen. Toi, toi, toi. Seit nun fast 10 Jahren habe ich mich nicht mehr blitzen lassen auf dem Motorrad. Nun aber zur BMW. Ich kann nicht sagen, dass ich diese Maschine ausgequetscht habe, das wäre Irrsinn auf unseren Landstraßen. Aber jeder Tag mit dem Motorrad nach 2-jähriger Pause ließ ein Lächeln über mein Gesicht huschen. Drehmoment, Leistung, Bremsen, alles eine Nummer schärfer als auf meiner R1. Die Reflexe kamen zurück, du fühltest dich auch beim Autofahren sofort sicherer. In die Bridgestone BT16 hatte ich nicht das große Vertrauen, sonst wäre noch etwas mehr gegangen. Nach dieser Woche war ich irgendwie ein anderer. Nicht mehr nur rumrollen, denn deine Sinne wurden durch das höhere Tempo auf dem Motorrad schärfer, die Reaktionen kürzer, die Voraussicht besser und somit alles sicherer. Bianca merkte das später bei den Auto-Fahrten mit der Familie sofort. Ich erledigte alles ein Stufe höher. Ich vergesse nie die Tour über Meschede, Eslohe, Dorlar, Gleidorf, Fredeburg, auf der B236 hoch zur B480 Richtung Winterberg. Die letzten Kilometer bergauf dienen vielen Jungspunten als Rennstrecke; entsprechend oft hat es hier gekracht. Aber die BMW diesen Anstieg hoch scheuchen war für mich ein besonderes Erlebnis. Kostprobe: nach Oberkirchen geht die Kurvenorgie so richtig los, lange Rechts, scharfe Links, sehr scharfe Rechts, Gas, bam, 3ter, bam, 4ter, in die Eisen, 3ter, Linksknick, Gas, bam, 4ter, Bremsen, Haarnadel, 2ter, Gas, jetzt Drehzahlen über 12.000rpm, die Front steigt, bam, 3ter, Vorderrad schwebt, bam, 4ter, 200km/h, Vorderrad schwebt über dem Boden, die BMW tobt wie von der Kanonenkugel geschossen auf die scharfe Links zu. Ich könnte unter dem Helm vor Freude schreien, der Computer hat die Maschine vor dem Überschlag bewahrt, das Vorderrad nicht zu stark steigen lassen. Und das bei über 180km/h. Jetzt aber man sachte machen, sonst gehst du doch noch mal zu Fuß. Bam, bam, bam (für Laien) meint, dass ich den Schalthebel ziehe ohne zu Kuppeln; und das macht jedesmal einen schönen kleinen oder großen (je nach Drehzahl) Knall. Der eingebaute Schaltautomat erlaubt das ausdrücklich, dafür wurde er konstruiert. Heutzutage besitzen viele neue Sportmaschinen einen Schaltautomaten mit Blipperfunktion. Damit kannst du sowohl hoch als auch runterschalten, ohne zu kuppeln. Sehr, sehr cool; keines meiner Motorräder besitzt das, aber ich bin zwei BMWs mit solchen Schaltautomaten kürzlich gefahren. 6 Gang, Haarnadel, bremsen, viermal auf den Schaklthebel treten, und es röchelt und spukt wie bei einer früheren Rennmaschinen; die Elektronik gibt automatisch das richtige Zwischengas, megacool. Im Stadtbetrieb macht es übrigens wenig Sinn. Die Schaltautomaten brauchen vernünftige Drehzahlen und machen auch schon mal Fehler. Man kann es auch so sehen: was du nicht hast, kann auch nicht defekt gehen. Mit der rechten Hand beim Bremsen mit zwei Fingern Zwischengas geben, macht auch echt Spaß. Ich mache das i. d. R. bei jeder meiner Maschinen trotz Anti-Hopping-Kupplung.
2013 08 S10000RRa
Ja, warmes Augustwetter, give me five. Los geht's.
2013 08 S1000RRc
Bianca schießt noch schnell ein Foto fürs Album.
2014 HP4b
Frühjahr 2014. Das ist mein neues Traummotorrad: eine BMW S1000RR HP4 in Carbon-Ausführung mit Magnesium-Rädern.
2013 12 BMW HP4 WZ5
Nach der Anlieferung durch meinen BMW-Händler steht die HP4 erst mal geraume Zeit in meiner Nähe. Im Gegensatz zu meinem ersten Motorrad habe ich die Nacht nicht neben ihr verbracht, den Tag schon eher.
2013 12 BMW HP4 WZ6
Auch mein Senna-Helm muss das HP4 zeigen. Ich habe mich letztlich nicht getraut, an meinen Kopf das HP4 rasieren und färben zu lassen. Der verbeamtete Lehrer und Spießer in mir war zu groß!? Ehrlicher: ich habe zu wenig dichtes Haar, um eine gute Außenwirkung zu erzielen!
2013 12 Bibi_HP4_me
Kann man sich eine liebevollere, verständnisvollere Frau als meine wünschen? Nein. Der Anti-Alkoholiker genehmigt sich ein Gläschen Sekt. Dezember 2013.
2014 HP4_links
In der neuen Kombi sehe ich etwas fettig aus. Bin ich aber nicht! Am Kragenbereich eine kleine Reminiszenz an Valentino Rossi, die Italien-Farben. Natürlich fährt bei jedem Fahrzeug etwas von Ayrton Senna mit, solange ich lebe. 2019 jährt sich sein tödlicher Unfall in Imola 25 Jahre. Eigentlich ist mein Senna-Helm hier 18 Jahre alt (Bj. 1995) und somit kaum noch sicher. Seit 2018 fahre ich ihn bei schnellen Touren nicht mehr. Habe die Ayrton Senna-Foundation gebeten, 2019 eine neue Senna-Replika als Motorradhelm aufzulegen. Mal sehen...
2014 HP4_hinten
Diese neumodischen Höcker auf dem Rücken würde ich beim nächsten Mal glatt weglassen. Angeblich sollen sie weniger aerodynamische Vorteile bringen als einen Schutz bei beim Straßenaufprall mit dem Schulter-/Kopfbereich.
2014 HP4a
März 2014. Es ist kalt; die Pirelli SuperCorsa SP der HP4 müssen vorsichtig warm gefahren werden. Putzstopp vor der Haustür!
2014 03 HP4 u RP19_2
Da steht der dicke Brummer. Eine Yamaha XJR1300 RP19. Das letzte Baujahr 2014, öl-luftgekühlter Einspritzmotor als Leckerbissen für Motoringenieure. Das von Haus aus mittelmäßige Fahrwerk, den Lenker, die Blinker, den Auspuff, alles ab Yamaha-Händler etwas mehr nach meinem Geschmack. Später kamen noch Heizgriffe und ein Navi dazu. Somit bin ich für die kühle Jahreszeit und die Fahrt mit Frau oder Kind gerüstet. Die technischen Daten meiner jetzigen Motorräder stelle ich am Ende per Tabelle zur Verfügung.
2014 RP19_hinten
So ne Macke von mir, das Hinstellen. Mit Tankrucksack geht es auf große Tour.
2014 05 Tom
Wer mit mir fahren will, muss die komplette Sicherheitskleidung vorher anlegen.
2015 RP19_06
Lenker und Cockpit der RP19, also der Yamaha XJR1300. Schöne klassische Rundinstrumente, etwas niedrigerer LSL-Lenker, noch sind die Heizgriffe und das Garmin-Navi nicht montiert. Der Tank fasst 21l.
2014 RP19 Tom
Tom fährt sehr gern mit; geschieht dennoch eher selten.
2014 05 RP19Tom
So ist es richtig: eine Hand am Haltegriff (für Bremsmanöver), eine Hand an Papas Bauch (für Beschleunigungen).
2014 RP19_07üb
Ein Textil-Anzug hält in der kalten Jahreszeit wärmer als ein enges Lederkleid.
2014 RP19_08
Schritt für Schritt nähere ich mich der ersten Station jeder Tour:
2014 RP19_09
an der Tankstelle wird die Luft geprüft und der Tank gefüllt. Nachtrag 2023: ab Sommer 2022 prüfe ich die Luft zu Hause selbst mit dem kleinen USB-Kompressor von Bosch, und zwar vor jeder Fahrt.
2014 RP19_10
Es sei denn, in Büren kostet Super Plus deutlich mehr als im Sauerland.
2019 XJR1300 Verkleidung
In 2019 habe ich diese kleine Puig-Verkleidung verbaut.
2019 XJR1300 Cockpit
Nun sind Langstrecken im Wind angenehmer zu fahren. Zudem sind die Instrumente und das Navi besser vor Insektendreck geschützt. Auch der Regenschutz ist spürbar besser. Die originale Scheinwerferhalterung habe ich modifiziert. Leider hat der optische Gesamteindruck gelitten...

Viele meinen es, ich kann ihnen nur zustimmen: die Yamaha XJR1300 ist eines der letzten klassischen Motorräder. Für mich in jedem Fall das schönste. Konkurrenten sind/waren die Suzuki GSF1250, die Honda CB1300 und die Suzuki GSX1400, eventuell die schwache heutige Honda CB1100. An ihr stimmen alle Proportionen. Ich muss jedoch zugeben, ich bin ein “Yamaha-Freund” von Kindesbeinen an. Ein tolles, solides und zuverlässiges Stück Maschinenbaukunst aus Japan. 5 Gänge ohne Schaltautomat natürlich, Kette, viel Drehmoment von unten bis oben (der fünfte Gang geht von 30km/h bis v(max), kein ABS, kein Wasserkreislauf, keine Verkleidung, die die Innereien verdeckt, immerhin schon elektronische Einspritzung. Sie bringt wirklich viel Freude beim Fahren; Schaltmanöver müssen selten getätigt werden, es reicht der Drehgriff der rechten Hand, um jederzeit ordentlich Vortrieb zu erzeugen. Ein kurzer Dreh und du bist am Vordermann vorbei. Ja, du sitzt dabei entspannt und bequem, leicht nach vorn gebeugt, sodass der Wind nicht zu viel Angriffsfläche vorfindet. Ich als Supersportliebhaber würde mir bei schnellen Fahrten noch einen Windschutz und eine tiefere Lenkposition wünschen. Das würde der traumhaften Optik aber einen schweren Schaden zufügen. Also ist alles gut wie es ist.
Nachtrag: ab 2019 habe ich doch einen kleines Windshield montiert (s. o.).
An meiner, individualisierten Maschine wurden verbaut: ein flacherer LSL-Lenker, Kellermann-LED-Blinker, eine Akrapovic-Endschalldämpfer für mehr Drehmoment und Sound, Wilbers-Gabelfedern mit entsprechendem Gabelöl für ein feineres Ansprechen und bessere Dämpfung speziell beim harten Anbremsen. All die Änderungen bringen im Resultat ein deutlich besser liegendes Motorrad, dass auch noch schöner ausschaut und cooler klingt, ohne laut und aufdringlich auf die Umwelt zu wirken. Höchster Gang in Ortschaften ist sowieso oft die einfachste Art, unser Image “laut und krawallig plus Raser” positiv zu verändern. Ich selbst mag die Spinner mit ihren lauten, offenen Anlagen, die in kleinen Gängen fahren und auch gerne mal extra zurückschalten oder die Harley-Proleten mit den bollernden Krachtüten überhaupt nicht. “Sei freundlich zu deinen Mitmenschen, dann sind sie es auch zu dir.” Die Einstellung geht zu vielen von uns Motorradfahrern leider ab. Das ist auch nicht unbedingt eine Frage des Alters. Ok, zurück zur RP19. Nach den Serien-Dunlops habe ich auf Pirelli Angel GT gewechselt, danach auf Michelin Pilot Power. Ich war mit allen zufrieden. Dunlop war ist Erstbereifung, die Pirellis sind im Regen klasse, auch im trockenen sehr sportlich zu fahren. Pilot Power auf ‘ner XJR ist halt meine Philosophie. Super Haftung trocken und nass und sehr preiswert. Was will ich mehr. Die Bemsanlage spricht fein an und packt kräftig zu, wenn man selbst kräftig zupackt. Kein ABS. Wenn der Reifen jault, ist die Haftgrenze erreicht. In Kurven mit weniger Haftung rutscht die Maschine mit den Pirellis oder auch den Michelin meist über beide Räder weg; man kann es abfangen ohne Herzrasen zu bekommen. Genau das Gefühl kann man sich schnell holen, wenn man in größerer Schräglage auf die weißen Fahrbahnmarkierungen in der Mitte gerät. Ein leichtes Rutschen oder seitliches Versetzen und weiter geht es. Dies gilt natürlich für jedes Zweirad und nicht speziell für die Yamaha. Aber nicht für jeden Reifen! Die Maschine besitzt einen Seiten- und einen Hauptständer. Für Reifenwechsel besitze ich Montageständer für hinten und vorne. Das Getriebe lässt sich sehr gut und weich schalten, Zwischengasstöße sind gut kontrollierbar beim Bremsen. Die Dicke wiegt rund 5 Zentner, ist aber etwa 2-3kg leichter als das Serienmotorrad wegen Auspuff und Blinker. 110PS schieben die Maschine in gut 3s auf 100km/h und bis max. 220km/h flach liegend.
Minuspunkte: keine. Na ja, mehr Leistung geht immer.

2015 Repsol 02
Ja, dieses Prachtstück, eine Honda CBR1000RR SC57 2te Serie, darf auch hier stehen. Ich habe dieses Motorrad gebraucht aus 1. Hand in fast Neuzustand gekauft. Der Vorbesitzer hatte sie im Wohn-/Esszimmer stehen! Immer. Es waren nicht mal Steinschlagspuren an der Front. ... Ich liebe diese Fahrten mit Frau und Kind durch halb Deutschland, speziell, wenn später auf dem Hänger 200kg feinster Motorradbaukunst stehen. Dieses Motorrad stand in Franken.
2015 Repsol 01
An der Maschine ist absolut alles in Ordnung, es ist eine 2006er SC57, also die überarbeitete Version. Ich habe die überflüssigen Pfunde abgeschraubt: Fußrasten hinten, unnötige Blenden hinten. Etwas später bekommt sie noch den Akrapovic-Auspuff und wird etwas leichter und stärker in Drehmoment und Leistung.
2015 Repsol 04
Das typische Cockpit der SC57: Drehzahlmesser analog, Rest digital. Eine SC57 hat einen elektronischen Lenkungsdämpfer. Ich habe das Motorrad jetzt vier Jahre gefahren; erneuern musste ich die Batterie. Dazu wurden Öl, Filter und Bremsflüssigkeit gewechselt.
2015 Repsol 11
Aus optischen und Gewichtsgründen sind hintere Fußrasten sowie das Bordwerkzeug entfernt. Alles ist auch in 2019 noch wie neu. Vielleicht sind solche Liebhabermotorräder einmal ein gute Altersvorsorge...
2015 Repsol 03
Noch glänzt der Original-Auspuff in die Kamera wie auch die neuen Reifen. Oktober 2014. Solche Schmuckstücke zieren jedes Wohnzimmer!
2015 Repsol 05
Jetzt nicht mehr: ich habe den Akrapovic-Endschalldämpfer in Carbon-Ausführung eingebaut. Klingt typisch akra: dumpf, etwas lauter, nicht krawallig.
2015 Repsol 10
Die obligatorische Stehübung nach der Abfahrt. Meine Repsol-SC57 läuft wie eine typische Honda: alles ist da, wo man es vermutet; sportliche Sitzposition, aber nicht unangenehm; das Getriebe ist exakt und weich zu schalten, gutes Drehmoment, keine Einbrüche bis zur Maximaldrehzahl. Die Bremsen sind kein Gedicht, aber gut. Vielleicht wechsele ich die Bremsleitungen noch gegen Stahlflex-Exemplare. Bereifung: Michelin Pilot Power war drauf. Habe sicherheitshalber beide Räder noch einmal selbst gewuchtet, und siehe da: es war Unwucht drin.
2015 Repsol 06
Eine bildschöne Maschine, gerade diese Repsol-Ausführung gefällt mir, obgleich ich den Honda-Werksfahrer mit der Startnummer 93 nun überhaupt nicht mag.
2015 Repsol 07
Ok, noch die Handschuhe und dann ...
2015 Repsol 08
... kann es losgehen. 1. Gang, klack, Kupplung kommen lassen, ...
2015 Repsol 09
..., Blick nach links, nach rechts und ab zur Tankstelle wegen Luftcheck und Tankauffüllung. Nach vielen Fahrten fiel mir negativ auf, dass die Bremsen nicht immer exakt greifen. Ein Wechsel der Bremsflüssigkeit hat keine Veränderung erbracht. Stahlflexleitungen sind vielleicht die Lösung.
2015 SuziK6_10
Hier handelt es sich um meine Suzuki GSX-R 1000 K6. Eine sehr schöne Maschine, die letzte mit dem Einzelauspuff und mit einem wunderbaren Motor gesegnet.
2015 SuziK6_08_800
Bevor ich mit ihr zufrieden bin, muss ich erst einmal alles durchchecken. Es handelt sich um ein Gebrauchtmotorrad 1. Hand aus dem Raum Braunschweig.
2015 SuziK6_09_800
Die Sitzprobe gibt noch nicht viel Aufschluss...
2015 SuziK6_07
Bevor ich die Maschine hier fahren konnte, habe ich beim genauen Check des Motorrades so einiges gefunden, was mir nicht gefallen hat. Deshalb ab ins warme Zimmer!
2015 SuziK6_12
Meine erste Aktion zu Hause: alles säubern; siehe da, mehrere Schrauben waren exodiert oder angerostet. Der Vorbesitzer war kein echter Motorradliebhaber. Sehr viele Menschen haben einfach keine Beziehung zu Material und Technik. Ich mag die Typen nicht, die auf ein schönes Motorrad oder Auto oder Fahrrad etc. nicht Acht geben. Alle "vergammelten" Schrauben habe ich identifiziert und beim Suzuki-Händler in Paderborn neu bestellt. Preise wie in der Apotheke. Eine Suzuki aus Ersatzteilen zusammengekauft würde etwa 150.000 Euro (nee, ich habe mich nicht mit einer Null vertan; Aussage des Suzuki-Mannes hinter dem Thresen) kosten. Ok, es sollte vor kurzem eine Inspektion gemacht worden sein, habe auch die Rechnung mitbekommen. Nur: Inspektionen in einer Werkstatt müssen nicht unbedingt Inspektionen sein. Meine K6 lief nämlich nach dem Anlassen mehrmals nur auf drei Zylindern. Also will ich mir die Zündkerzen ansehen (= 1te mögliche Ursache). Und was glaubt ihr, was ich da so alles zu sehen bekomme, als ich die Maschine "auseinandernehme"? a) lose Schraubverbindungen; b) vergessener Steckschlüssel unter dem Tank c) 2 lose Schrauben im Innenraum d) Luftfilter nicht sauber e) weitere Kleinigkeiten wie nicht richtig verlegte Entlüftungsschläuche u. a. Wenn du solche Schrauber in der Werkstatt hast, dann gute Nacht. Nur, das ist leider kein Einzelfall in den Werkstätten. Wenn du nicht selbst daneben stehen kannst oder du nicht einen ausgezeichneten Mechaniker kennst/hast, dann leidet dein Fahrzeug!
2015 SuziK6_13_800
2015 SuziK6_14_800
Da ich kein gelernter Mechaniker bin, war diese Aktion sehr zeitaufwändig, hat sich aber gelohnt. Verkleidung entfernen (ooh, ooh), Tank hoch, Abdeckungen und Filter, Zündspulen, zig Schrauben lösen, Kerzen herausdrehen. Dann habe ich meiner Suzi verpasst: neue Kerzen, neuen Luftfilter, neue Schrauben, neues Öl und neuen Ölfilter (! in der Garage erledigt und nicht hier im Warmen!). Dann habe ich alle Schraubverbindungen mit dem Drehmoment überprüft und die Kiste dabei wieder komplett zusammengebaut. Schließlich die Einstellungen für Federn, Zug- und Druckstufe für mich angepasst. Halt eine Grundeinstellung aufgrund von Tests in der Fachpresse und eigenen Wünschen; das mache ich grundsätzlich mit jedem Motorrad. Nach den ersten Fahrten kann ich dann - wenn notwendig - die eine oder andere Änderung einstellen. Nach dieser größeren Aktion war ich a) wütend auf den Verkäufer und seine Werkstatt und b) glücklich, dass meine K6 nun auch wirklich in Ordnung ist. Jetzt konnte ich das Motorrad anmelden und fahren. Siehe Bild oben. Nun blieb nur noch, die K6 von dem Original-Auspuff zu befreien. Ich habe mir viele Auspufftests wieder aus der Fachpresse besorgt und gelesen. Danach stand fest: die Suzuki bekommt als einzige meiner Motorräder keinen Akrapovic-Auspuff. Der Auspuff der Firma Bodis schnitt nach meiner Meinung am besten ab (im PS-TuneUp Suzuki K6): 5PS Mehrleistung, heiserer, rauher Klang, deutlich geringeres Gewicht (minus 2,3kg)...
2015 SuziK6_15
... als das Original, kleinere Abmessungen und eingebauter Kat. Was will man mehr. Da die Originalanlage noch eine Art elektrische Klappenanlage besitzt, musste ich den Kabelbaum aufmachen und ein bestimmtes Kabel durchtrennen. Hee, da waren 40, 50 Stück und mehr unter der Sitzbank. Das war zu heiß.

Mit vereinten Kräften haben wir das richtige Kabel ermittelt und gekappt, aber in der Suzuki-Fachwerkstatt mit Hilfe meiner Abbildung und des Textes dazu. Ja, was soll ich sagen; nun war meine Suzuki GSX-R1000 K6 so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Ayrton Senna-Aufkleber noch drauf und fertig. Très bon!!!

2015 Suzi_ECU2_K6
2015 SuziK6_01
Wie die vorherigen Maschinen: ein Bild von einem Motorrad. Eine 2006er K6 kann sehr schaltfaul und damit spritsparend gefahren werden. 5 bis 5,5l sind keine Hexerei. Der 6te Gang reicht von 40 bis 296km/h. Drehmoment satt, die Maschine reißt wirklich ganz schön an und hat ein Kampfgewicht von ganz knapp unter 200kg.
2015 SuziK6_05
Diese Maschine besitzt eine etwas angenehmere Verkleidungsscheibe, die den Winddruck mehr wegnimmt und die Aerodynamik nicht verschlechtert.
2015 SuziK6_06_800
Du kannst mit ihr lange Touren ziemlich entspannt genießen.
2015 SuziK6_04_800
Das Cockpit ist schlicht. Mehr brauchst du nicht.
2015 SuziK6_11_800
Die Lenkerstummel stehen genau richtig.
2015 SuziK6_02
Die alte K6 macht eine gute Figur. Die Bremsen sind sehr gut dosierbar und packen fest zu. Kein ABS.
2015 SuziK6_03
Hier erkennt man gut, dass der neue Bodis-Auspuff zierlicher ist und prima zum Motorrad passt.
2015 K1300S 04
2017: Seit 2015 rollt die langgestreckte BMW K1300S immer 'mal wieder aus der Garage, um auf Tour zu gehen. Diese BMW ist DIE Tourensportmaschine schlechthin: großer Radstand, super Geradeauslauf und sehr stabiles Bremsvermögen sowie eine brutale Beschleunigung, da kaum Überschlagsgefahr besteht. Dazu gesellt sich ein gewaltiges Drehmoment von 140Nm, die per Kardan die Fuhre nach vorne schleudern. Die 178PS lassen hohe Dauergeschwindigkeiten zu, wenn sein muss, bis 285km/h. In 2,9s haben Tester die K1300S auf 100km/h katapultiert, die ABS-unterstützte Bremsanlage (Verbundbremse = Handhebel bremst Vorder- und Hinterradrad) verzögert enorm. Ich kenne kein Motorrad im Moment, welches kürzere Bremswehe produziert. Ok, diese Maschine ist die Sonderedition "30 Jahre BMW-K-Modelle". Sie glänzt durch: rot/weiß/schwarze Lackierung, Akrapovic-Auspuffanlage, elektronisches Fahrwerk ESA II, Reifendruckkontrolle, Schaltassistent, HP-Fußrastenanlage, Heizgriffe, Bordcomputer. Da ich dieses Modell integriere, stelle ich fest, dass ein paar zusätzliche aussagekräftige Bilder ergänzt werden müssen. Das geschieht im Frühjahr 2019. Ich habe mir auf dem Gepäckträger ein kleines Reisetäschchen angebracht, mit dem ich permanent unterwegs bin. Es ist v(max)-tauglich. Dazu besitzt die K1300S ein Garmin-Navi. Herrlich, wenn die BMW ausgedreht wird und ich die Gänge 2 bis 6 einlege. Fünf Mal knallt es wie vor einigen Jahren noch in der MotoGP. Da ich die Maschine von einem Liebhaber im Osnabrücker Raum gekauft habe, musste ich mir keine Sorgen um den Zustand machen. Ohne Probefahrt gekauft!!! Der Mensch erschien mir so penibel und zuverlässig, und genau das war und ist er auch. Vielleicht gelangt der Vorbesitzer einmal zufällig auf meine Seite: Mein Lieber, keine Sorge, wie versprochen pflege die Maschine so wie du! Auf dieser Maschine fahren meine Kinder am liebsten mit. Obwohl über fünf Zentner schwer, kann man locker mit 5,0l/100km auf der Landstraße herumkurven. Mit abgefahrenen Reifen war sie eine zeitlang sehr strörrisch, nach dem Reifenwechsel ist sie fast so handlich wie ein Kinderfahrrad. Ich fahre momentan die Pirelli Diablo Rosso III und bin ein Fan von dem Reifen. Deutlich teurer als ein Michelin Pilot Power, sonst würde ich ihn überall fahren.
2015 K1300S 01
Das Cockpit enthält noch zwei schöne Rundinstrumente: Tacho (Mitte) und Drehzahlmesser (links). Rechts der Bordcomputer mit vielseitigen Infos: ich meine er zeigt an: Uhrzeit, Außentemperatur, Reifendrücke, Reichweite, Verbrauch, Durchschnittsgeschwindigkeit, Tankfüllung, Kühlwassertemperatur, Ganganzeige, Griffheizungsstufe, ESA II-Fahrwerkmodus, Beladungsmodus. Hört sich vielleicht viel an, ist aber sehr einfach zu bedienen. Die Verkleidung bietet ein wirklich guten Windschutz, nicht zu vergleichen mit den kleinen Scheiben eines Supersportlers.
2015 K1300S 03
Wie schon mehrfach gesagt, eine kleine Showmacke von mir: kommt vor allen bei den kleinen Passanten gut an, die mir zuwinken. Dann mache ich das schon 'mal.
2015 K1300S 02
2017: Mit meiner Tochter steht eine Tour an. Früher war es nicht ganz einfach: sowohl Julie als auch Tom schliefen ein, wenn ich mehr als etwa eine halbe Stunde unterwegs war. Man merkt es am Helm, der seltsam an deinen Rücken tickt. Deshalb frage ich oft nach, ob alles in Ordnung ist. Das machen wir mit Handzeichen; Sprache unterm Helm in Fahrt ist nicht sehr verständlich. Toi, toi, toi. Bisher habe ich noch keinen Beifahrer verloren. Vor harten Beschleunigungen oder Bremsmanövern und wenn es zügiger abgeht, gibts immer ein entsprechendes Kläppchen mit der linken Hand; soll heißen: jetzt aber gut festhalten. Das A und O für einen guten Beifahrer ist: bitte nicht in oder aus der Kurve legen. Gutgemeint, aber contraproduktiv. Das kann ins Abseits gehen. Und: sei leicht und klein. Einen 80 oder mehr Kilogramm-Moppel kann ich aus Sicherheitsgründen nicht befördern. Mal ehrlich, wie sieht denn das aus, wenn die Maschine hinten auf dem Boden schleift! Und beim harten Bremsen kann es um deine Männlichkeit geschehen sein. Hatte nie ne echt dicke Granate zur Freundin. Sollen aber sehr gutmütig und sonst noch was sein... Es gibt für diesen netten Personenkreis noch viele andere schöne Transportmöglichkeiten, Gott sei dank. Bis 60kg ist ok!
2015 XT660_01
2015: Eine wunderschöne Enduro stehet vor der Tür: Yamaha XT660R
2015 XT660_04
Der Einzylinder-Brummer hat ein kleine Cockpit-Verkleidung, Gepäckträger und alle Zutaten für gemütliche Touren allein oder zu zweit. Ich habe dieser XT ziemlich schnell einen Motorschutzbügel angeschraubt, da dieser Bereich bei einem Sturz ungeschützt wäre. Speziell die Krümmer liegen frei unter dem Motorblock, aber auch das Gehäuse wird bei kleinen Ausrutschern geschützt. Und das hat bei Ausrutschern im leichten Gelände - für mehr ist die Enduro nicht gedacht und ausgelegt - schnell 'mal Bodenkontakt.
2015 XT660_02
Die Doppelauspuffanlage pröttelt so richtig wie es sich für einen Einzylinder gehört. Die Beleuchtung ist in Gummi gelagert, um nicht durch die typischen Einzylindervibrationen erledigt zu werden. Der Motorschutzbügel schützt auch die Wasserpumpe.
2015 XT660_05
Ein Hauptständer fehlt; den brauche ich auch nicht. Zur Pflege und Wartung habe ich entsprechende Motorradständer in der Garage. Das Motorrad ist sehr robust, dabei genügsam. Das 5-Gang-Getriebe lässt sich sehr weich schalten. Auf längeren Touren könnte die kleine Cockpitabdeckung länger sein, um besser vor Wind und Regen zu schützen. Die Sitzbank ist bequem; für Kurzbeinige ist das Motorrad nicht zu empfehlen. Die Gabelholme sind vor Schmutz geschützt.
2015 XT660_03
Ein minimalistisches Cockpit gibt die wichtigsten Daten wieder. Schade, ich hätte gern noch einen Drehzahlmesser. Der XT-Motor zieht überall gut durch. Du kannst schaltfaul fahren. Aber es ist ein Einzylinder. Mit dem ist es nicht möglich, wie mit einem Vierzylinder, im höchsten Gang durch die Stadt zu fahren und das Tempolimit zu beachten. Auf der Landstraße konsumierte meine XT660R 4 bis 5.5l Super Plus. Natürlich könnte man auch die preiswerteren Benzinsorten fahren. Aber warum? SuperPlus ist etwas teurer, hat aber gleichzeitig mehr Energie. Der Motor und die Zündkerze freut sich auch über den besten Saft für ihn. Kurz nach dem Kauf - meine XT aus 1. Hand (aus Raum Darmstadt) hatte gut 21.000km gelaufen - habe ich das Öl (20W50), den Filter und den Luftfilter sicherheitshalber wechseln lassen; gleichzeitig hat Herr Lappe in Geseke mir damals die Ventil-Einstellung überprüft. Danach konnte ich unbesorgt den warmen Motor ausdrehen. Bei 170km/h flachliegend auf dem Tank ist Schluss. Letztlich war dies der Grund, warum ich mich später von der schönen Maschine getrennt habe. Zu zweit, na ja, auch allein, war die Beschleunigung ab 100km/h relativ schwach. Ich bin halt von den anderen Motorrädern verwöhnt. Gleichzeitig musste ich daran denken, dass meine erste Yamaha RD350 auch nicht viel schneller war. Heute wäre ich mit so einer Oldtimer-RD mit rund 40PS wahrscheinlich nicht glücklich. Das hilft dabei, nicht zu verzagen, wenn man bei der Suche nach schönen Zweitakt-Oldies nicht fündig wird. Als Uralt-Opa/Oma ist solch ein Motorrad dann vielleicht wieder ok. Leicht, langsam, beschaulich, ohne den ganzen Elektronik-Kram, der später nicht mehr zu reparieren ist, anders sollen und wollen die älteren Menschen ja auch nicht fahren.
2015 XT660_06
Tom wartet auf mich, es geht los. August 2015, Ausfahrt aus der Motorradgarage.
2015 XT660_07
Eine XT660R hat einen Einzylindermotor mit 48PS und 58Nm Drehmoment. Sie kann in 5,3s auf 100km/h beschleunigen und läuft sitzend so um die 160. Diese Maschine besitzt einen wassergekühlten Motor und ist schon ein bisschen schwerer als meine alte XT600 von 1989. Aber auch komfortabler. Sie begnügt sich mit 4,0l bei ruhiger Fahrweise bei Einhaltung aller Tempolimits; ansonsten können auch 'mal etwas über 5,0l durch die Einspritzanlage fließen. Einen Kickstarter wie früher bei RD und XT üblich suchst du vergebens. Die beiden Scheibenbremsen verzögern die Maschine so la la. Das könnte man deutlich besser lösen. Diese Yamaha ist trotz ihrer rund 189kg sehr agil in Kurven und benötigt wegen der Höhe mit den relativ schmalen Reifen deutlich weniger Schräglage als ein Supersportler bei gleicher Kurvengeschwindigkeit. Mir ist sie einmal in einer nassen Rechtskurve beim Beschleunigen weggewischt (aus Bredelar heraus). Das war sehr gut zu kontrollieren, sie ist gutmütig. Du solltest aber immer auch gutes Reifenmaterial (hier fahre ich noch Metzeler Tourance) einsetzen. Alles andere ist sparen am falschen Ende.
2015 XT660_08
Mein kleiner Sohn findet gut Platz. Auch Erwachsene können hier mitfahren. Der hintere Gepäckträger ist eine zusätzliche Sicherheit zum Festhalten und ein wenig gegen Herunterpurzeln beim "Einschlafen", wenn beschleunigt wird.
2015 XT660_09
Ok, Füße auf den Rasten? Dann los!
2015 XT660_10
Noch ein letzter Blick in die Kamera zu Mama.
2016 ZX10R01
2017, April. In Lemgo sah ich sie beim Kawa-Händler Schneider. Schön, stark, toll. Eine Kawa habe ich nur ein Mal besessen, von 1984 bis 1987. Jetzt also meine zweite. Das Fahren mit ihr ist ein Genuss. Handlich, schön, brüllt wie verrückt, wenn ich über 10.000rpm drehe, sieht klasse aus und ist aus 1. Hand in einem Fast-neu-Zustand. Dazu besitzt sie bereits die Rennsportscheibe, eine Akrapovic-Anlage und die Höckerabdeckung. Kawasaki ZX10R, natürlich in kawa-grün. Das Getriebe ist echt klasse, ohne jede Schwäche. Aber das Motorrad hat, wie alles im Leben, auch schwächere Seiten. Dazu später unten noch etwas. Ich finde, der Motor hört und fühlt sich genau wie ein Kawa-Motor an. Stark, etwas rauh. Mein Bruder Raimund war ja ein Kawa-Fetischist. Nur Kawa und sonst nichts. Ich habe immer auch auf die Eigenschaften eines Fahrzeugs geschaut. Daher die wechselnden Fabrikate.
2016 ZX10R02
Es geht auf wohl auf die erste Ausfahrt. Zu erkennen ist es für mich, weil die Aufkleber der Firma "WAMZ" und das Senna-Logo noch nicht angebracht sind. Die hier aufgezogenen Pirelli Diablo Rosso Corsa sind bei warmen und trockenen Bedingungen Extraklasse für die Landstraße. Im Nassen und Kühlen heißt es, Vorsicht walten zu lassen. Diese Kawasaki ist meine erste Maschine mit einem grafischen Drehzahlmesser, der als Band in unterschiedlichen Farben - je nach Drehzahl - aufleuchtet. Bei einer Testfahrt im August 2013 in Olsberg noch als Mompitz von mir abgestempelt, finde ich ihn nun ganz ok.
2016 ZX10R04
Wenn du Lust dazu verspürst, kannst du auch ...
2016 ZX10R03
Diese Sportscheibe ist deutlich effizienter als die Serienscheibe, die flach ist und labil wirkt. Die Aerodynamik im Helmbereich ist besser. Du kannst hohe Tempi deutlich angenehmer fahren. Da Motorrad hat eine super Bremsanlage inkl. ABS. Schade, dass 2014 noch kein Schaltautomat zur Verfügung stand. Die neuen 2019er Modelle kannst du hoch und runter schalten ohne zu kuppeln. Das Zwischengasgeben beim Bremsen muss wegen der Anti-Hopping-Kupplung nicht sein, macht aber Spaß, da es sehr gut funktioniert.
2016 ZX10R05
... aus erhöhter Position den Verkehr beobachten. So, ich wollte ja noch die Eigenschaften der ZX10R abrunden. Der 1. Gang geht bis 150km/h, das ist ein bisschen dem Rennsport geschuldet. Dann liegen die Gänge dichter beieinander. Bei Stop and Go in der Stadt nicht so günstig. Mich stört es nicht. Ein echter Schwachpunkt ist bei der ZX10R seit Jahren die Leistungsentfaltung. Bis 10.000U/min drückt die Maschine ganz gut, aber deutlich weniger stark als die meisten Maschinen der Supersportriege. Kawasaki sieht den Motor als Basis für die Superbike-Rennmaschinen; und die fährst du eher zwischen 10 und 16.000rpm als darunter. So ist es zu erklären, dass der Maschine auf der Landstraße das nötige Drehmoment fehlt. Willst du wirklich flott unterwegs sein, musst du ein oder zwei Gänge niedriger fahren als mit R1, HP4 und Co. Ich weiß um die Schwäche und finde es ok. Ich mag Dinge, die kleine Schwächen haben. Perfekt? Nein, danke.
2017 R1_RN09_01
Hurra! Eine R1 ist wieder da. Dieses Mal die RN09 aus dem Jahre 2009. 1. Hand aus dem Raum Bremen. Sehr wenig gelaufen und mit Garantie vom Händler.
2017 R1_RN09_02
Noch ein zweiter Blick, bevor ich sie ablade.
2017 R1_RN09_03
Etwas später die erste Ausfahrt, nachdem ich wirklich alles gecheckt habe. Fühlt sich richtig gut an. Erstaunlich, was in dem Höcker für eine Großzügigkeit herrscht. Muss ich bei der Kawasaki Papiere, Geld und altes Mini-Handy mit sehr viel Mühe im Höcker aufteilen, kann ich hier sogar noch eine Mütze und etwas Essbares mit hineinlegen.
2017 R1_RN09_04
Der Unterschied zu den anderen Supersportlern ist natürlich nicht sehr groß, aber jedes Motorrad hat einen anderen Charakter. Gemein ist allen: sie legen äußerst brutal los, wenn du den Gashahn aufmachst. Diese R1 RN09 ist die erste R1 mit einer Einspritzanlage. Der "Oldtimer" fährt garnicht oldtimerlich. Auf der Landstraße hat diese Yamaha bis 8.000U/min genauso viel Leistung wie die modernen 200PS-Raketen. Das Drehmoment bei niedrigen und mittleren Drehzahlen ist höher als z.B. bei der Kawa oder bei den neueren Yamahas. Da sie ab Werk eher kürzer übersetzt ist, ist die RN09 eine ideale Begleiterin auf Landstraßen. "Nur" 275km/h Spitze, aber immerhin schon in 8,1s auf 200km/h. 199kg leicht, 6 Gänge, kein Schaltassistent, kein ABS, kein gar nichts. Ich belasse sie im Originalzustand und habe nur eine Akrapovic-Auspuffanlage angeschraubt.
2017 R1_RN09_05
Die Sitzposition ist recht bequem und dennoch sportlich.
2017 R1_RN09_06
Ja, sie rollt schön gleichmäßig geradeaus und wirft dich nicht ab.
2017 R1_RN09_07
Von vorn zeigt sich das typische R1-Gesicht, dass seit 1998 jeder Motorradfachmann im Repertoire hat. Das 2003er Modell RN09 ist die dritte Auflage nach RN01 (1998) und RN02 (2000). Sie erschien in 2002 und weist im Vergleich mit den 1998er bis 2001er Modellen unglaublich viele Veränderungen und Verbesserungen auf. Den plötzlichen Drehmomentanstieg, der zum Image "Witwenmacher" führte, ist seit 2000 weg. Das Fahrwerk ist nun noch besser und ohne die Hinterhältlichkeiten einer RN01. Dazu Einspritzanlage statt 4 Mikuni-Vergaser. Leichter, stabiler, schwarzer Alu-Rahmen statt silbern. Die Aufzählung etlicher anderer Verbesserungen erspare ich mir.
2017 R1_RN09_11
Ich mag sie auch von hinten. Meine R1 läuft mit den schon relativ lange am Markt erhältlichen Michelin Pilot Power, natürlich neu. Nach einem Test in 2018 habe ich gelesen, dass diese "alten" Reifen vielen neuen insgesamt noch überlegen sind; keine Rennreifen, aber sehr gute Trockenhaftung, im Nassen eine Macht und den meisten aktuellen Reifen überlegen; sehr gute Kaltlaufeigenschaften; und der Preis ist echt niedrig.
2017 R1_RN09_13
Blick auf Tank (17 Liter) und Cockpit. Jetzt mit Schaltblitz. Eine Ganganzeige gibt es nicht.
2017 R1_RN09_12
Das Heck ist typisch für diese Yamaha-Baureihe. Etwas längerer Bürzel mit LED-Rücklicht.
2017 R1_RN09_14
Die dezente Akra-Anlage baut schmaler als die Original-Anlage.
2017 R1_RN09_15
Alles wie früher bei meiner R1 von 1998; der Schaltblitz ist neu. Tachometer digital.
2017 R1_RN09_10
Die Verkleidung bietet - wie bei allen Supersportler - wenig Windschutz; es sei denn, du baust die eine andere Scheibe ein. Die Bremsen packen gut zu, benötigen etwas mehr Kraft als heute vielleicht bei Neumaschinen üblich. Mehr als zwei Finger brauchst du dennoch nicht. Das Getriebe lässt sich gut schalten. Der 6te Gang geht nicht immer perfekt rein, es sei denn, du drehst etwas höher. Wie früher also noch. Da sie relativ kurz übersetzt ist, willst du manchmal noch in den 7ten Gang schalten, so stark ist die Beschleunigung im 6ten.
2017 R1_RN09_09
Die Montageständer sind Gold wert, wenn man nach einer Fahrt putzen und Kette schmieren will.
2017 R1_RN09_08
Tja, ich muss ehrlich sein. Diese R1 ist besser als meine geliebte R1 von 1998. Natürlich hingen an meiner 1998er deutlich mehr Emotionen. Ich hatte sie 13 Jahre und habe viele Abenteuer bestanden. Das kann ja eventuell hier auch noch kommen. Hmm, wenn man eine Maschine neu kauft, ist es doch ein bisschen anders bei mir. Wir sind dann zusammen aufgewachsen. Das fehlt mir an der RN09 etwas. Ich fahre sie auf jeden Fall sehr, sehr gern. Und ich gehe davon aus, dass sie keine Werkstatt sehen wird, weil sie anspruchslos und zuverlässig sein wird wie jede meiner Yamahas. Und keinen Elektronikschnickschnack hat! Sie ist momentan mein ältestes "Pferd" im Stall!
2019 Triumph Speed Twin FW08_1600
Seit Juli 2019 gehört diese Triumph zu meinem Fuhrpark.
2019 Triumph Speed Twin FW04_1600
Sie lässt sich wunderbar handlich fahren. Pirelli Diablo Rosso III serienmäßig, nur 215kg, 160er Hinterreifen. Man fühlt sich wie auf einer kleinen 350er Yamaha von 1975.
2019 Triumph Speed Twin FW06
Ich habe kleine Veränderungen verbaut: Scheinwerferverkleidung aus schwarzem Alu von Puig; beheizbare Lenkergriffe,
2019 Triumph Speed Twin FW10
Aufnahmen für den Ständer, die Spiegel habe ich um 180 Grad gedreht.
2019 Triumph Speed Twin FW07
Das Motorrad hat einen 1200ccm Zwei-Zylindermotor mit 98PS bei 7650rpm. Das Drehmoment beträgt 112Nm bei 4950rpm; ein 6 Gang-Getriebe lässt sich leichter als jede andere Motorradmarke schalten. Faltenbeläge schützen die Standrohre (wie früher). Ein wunderschönes Retro-Bike mit neuester Technik, dazu Wartungsintervalle von 16.000km!
2019 Triumph Speed Twin FW05
Der 14,5 Liter Tank reicht für mehr als 300km Reichweite. Verbrauch: 4,0l. Der Auspuff bollert schön, wie für einen Zweizylinder gewünscht.
2019 Triumph Speed Twin FW09
ABS serienmäßig, dazu Traktionskontrolle, 3 Fahrmodi, Drehmoment satt ab 2.500rpm. Anti-Hopping Kupplung. Das Motorrad "marschiert" sehr ordentlich: 0-100 in 3,4s, 0-200 in 15,8s; v(max)=217km/h. Einziges kleines Manko für mich: die vordere Gabel ist etwas zu weich. Beim harten Bremsen taucht die Maschine zu tief ein. Warte auf Ersatz von Wilbers. Fahrten unter 2000rpm mag ein Ein- oder Zweizylinder nicht. Daran muss man sich als Japan-Vierzylinder-Fahrer gewöhnen. Na ja, Ducatis sind noch "empfindlicher" bei niedrigen Drehzahlen. Die Mini-Verkleidungsscheibe bringt tatsächlich Vorteile beim Wind- und Insektenschutz für Fahrer und Maschine.
2019 Triumph Speed Twin FW02
Ich habe mir von Hepco&Becker eine kleine Gepäckbrücke dazugekauft. Daran kann sich auch die Sozia/der Sozius festhalten.
2019 Triumph Speed Twin FW03
Formschöne Rundinstrumente mit allen Infos per Bordcomputer.
Mein neues Baby in 2020! Ich habe lange nach einer R1-Yamaha von Baujahr 1998 bis 2003 gesucht, aber bisher keine gebrauchte, super erhaltene RN01, RN04 oder RN09 gefunden. Und dann stieß ich im Internet auf die YZF1000R Thunderace und erinnerte mich, wie schön dieses Motorrad damals - von 1996 bis 1998 hatte ich eine - zu fahren war. Nach wochenlanger Suche kam dann ein tolles Angebot, nämlich die hier abgebildete Maschine. Bianca und ich sind mit Hänger nach Bayern und haben sie mitgenommen. 24 Jahre alt, fast wie neu. Eine traumhaft gepflegte Yamaha von einem Liebhaber und Könner (Motorradmechaniker-Meister). Ich habe jetzt bei zwei Touren rund 750km gefahren und bin total happy mit dem Teil. Es ist eine alte Maschine, die so gefahren werden will wie (fast) früher. Zwischengas beim Runterschalten (keine Anti-Hopping-Kupplung), Choke beim Starten, Lichtschalter, natürlich ohne ABS und mit "nur" 5 Gängen. Ich mag alle ihre Stärken und Schwächen! Stärken: handlich mit meinen neuen Michelin Pilot Power, die sehr gut mit allen Yamahas harmonieren. Durchzugsstark ab 2000U/min; du könntest "alles" im 5ten Gang fahren. Kräftig und schnell: 147PS, 0-200km/h in 9s, 268km/h schnell. Entgegen den alten Testaussagen lässt sie sich butterweich, aber exakt schalten; auch die Leerlaufsuche ist problemlos. Mit meinen jetzigen Fahrwerkseinstellungen liegt sie satt auf guten bis mittelguten Straßen. Ich habe die Federvorspannung erhöht und auch die Zug- und Druckstufen sowohl vorne als auch hinten etwas in Richtung hart justiert. Nun nickt sie beim harten Bremsen nicht mehr stark ein. Die YZF1000R bietet einen sehr guten Wind- und Wetterschutz (s. Fotos). Für mich ist sie zeitlos schön. Das rot/weiß mag ich sehr. Ich kann 350km mit einer Tankfüllung fahren. Der Verbrauch liegt bei 5,0l/100km, wenn man viel im 5ten auf der Landstraße und vorrausschauend fährt.
Schwächen: harte Gasannahme, Kupplungsweg gerade mal 4-5mm, dann ist die hydraulische Kupplung voll ausgerückt. Anfahren diffizil. Das Einlegen des 1ten Ganges macht BMW-like klack! Die vordere Bremse verlangt nach sehr kräftigen Zweifinger-Händen. Die Maschine besitzt ziemlich neue Original-Yamaha-Beläge. Die hintere Fußbremse packt kräftig zu, hier ist Zurückhaltung angesagt, um nicht mit stehendem Rad auf Kurven zuzurutschen. Bei hohem Tempo (ab 120km/h) musst du die 233kg mit Körpereinsatz in die Kurve legen. Auf schlechten Straßen ist das Fahrwerk ziemlich unkomfortabel. Ab 6.000rom vibriert der Motor ziemlich; ein deutliches Kribbeln in den Lenkerenden ist spürbar. Ich fahre mit den etwas leichteren LSL-Lenkerenden; die sind kürzer und schöner und neu. Ach ja, der Sound ist bis etwa 6.000rpm eher ein laues Dahinsäuseln. Man hört kaum, dass der Motor gestartet ist. Blöd: alle Sportauspuffanlagen schlucken ein paar PS, soweit ich weiß. Trotzdem könnte ich mir hier noch eine Veränderung vorstellen. Würde auch rund 2kg einsparen. Ja, wie ihr seht, kommt die Thunderace etwas dicklich daher; Verkleidung und Tank sind ausladender als bei heutigen Supersportlern. Das ist die YZF1000R schon seit der R1 von 1998 nicht mehr. Sie ist mein wunderbares Tourensportmotorrad, dass mich bestimmt noch viele Jahre glücklich sein lässt...
Die rechte Seite: runde Linien, sauberes Finish, tolle Verarbeitung. Unter dem Soziussitz ist ein geräumiges Staufach. Die Soziusfußrasten haben ich abmontiert. Es spart Gewicht und ein Sozius könnte sich auf einer YZF1000R auch nirgends festhalten.
Die linke Seite: genauso schön. Kastenschwinge, Alu-Kettenrad, Carbon-Hinterrad-Abdeckung, Stahlflex-Brems- und Hydraulikleitungen. Ayrton Senna-Aufkleber!
Das Cockpit: Tachometer bis 300km/h (!?), Drehzahlmesser (Begrenzer bei 11.500rpm), Temperaturanzeige. Sonst nichts; keine Uhr, keine Ganganzeige.
Die Vorderradverkleidung schützt die Holme; zudem gibt es Kunststoffschützer für die Gleitrohre. Der Wasserkühler ist groß dimensioniert; Stadtfahrten oder Fahren im Stau bei Hitze sind bedenkenlos möglich.
Der 20l-Tank ist etwas breit. Man kann dennoch gut den Oberschenkel in Kurven "einhängen". Die Verkleidung hat noch die früher übliche Rohrbefestigung am Rahmen; nicht das Schlechteste. Einen Lenkungsdämpfer sucht man vergebens. Ist auch wirklich nicht nötig. Die Sitzbank lässt sich mit einem Schlüsseldreh abnehmen. LEDs sucht man an dieser Maschine vergebens. Alle Lampen und Anzeigeleuchten wurden vor kurzem erneuert. Die Kupplungs- und Bremsflüssigkeit ist neu, Öl- und Ölfilter sowie Luftfilter ebenso. Die Zündkerzen sind gut, die Ventile wurden eingestellt. Offiziell soll man das alle 42.000km tun. Was will man mehr!? Fahren...
Die Fußrasten haben einen "Gummi-Belag". Der schützt vor Vibrationen.
Das untere Verkleidungsteil lässt sich gut abschrauben, z. B. für den Öl- und Ölfilterwechsel. Die Vorderradbremse mit den jetzigen Yamaha-Belägen ist stumpf.
Mir gefällt die Ergonomie. Das Anfahren mit 4-5mm Kupplungsweg erfordert viel Fingerspitzengefühl...
Büren ist einfach liebenswert! Meine YZF1000R auch. Ein Hoch auf und einen Gruß an den Fotografen!
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Tabelle 1: Gegenüberstellung meiner Maschinen in zeitlicher Reihenfolge der Anschaffung 1975 bis 1996
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Tabelle 2: Gegenüberstellung meiner Maschinen in zeitlicher Reihenfolge der Anschaffung 1996 bis 2016
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Tabelle 3: Gegenüberstellung meiner Maschinen in zeitlicher Reihenfolge der Anschaffung 2016 bis 2022