Spurensuche an der Almetalbahn
Ich habe im Juni 2019 die Idee verfolgt, Spuren der Almetalbahn von Paderborn bis Brilon-Wald zu finden. In Form eines Stationenweges habe ich versucht, die alte Trasse und noch erhaltene Gebäude in Bildern festzuhalten. Das Ergebnis seht ihr hier. Bei Gesprächen mit älteren Anwohnern – immerhin fuhr hier vor 38 Jahren der letzte Zug – in den vielen Orten entlang der Strecke habe ich interessante Details erzählt bekommen. Über eine mögliche Reaktivierung wusste bisher – Paderborn bis Büren – niemand etwas. Offensichtlich ist dieses Thema nur in der Neuen Westfälischen und nicht im hier vorwiegend gelesenen Westfälischen Volksblatt den Lesern nahe gebracht worden. Eigentlich schade! Na ja, meine dann vorgestellte Reaktivierungsidee, die mittlerweile von fast allen Kommunalpolitikern unserer Region unterstützt wird, fand bei allen Gesprächspartnern Zustimmung. Erschreckt hat mich der Zustand der alten Strecke: absolute Wildnis, oft kaum wiederzufinden, tw. überbaut mit einem Radweg, neue Gebäude nahe der Trasse, viele ehemalige Bahngebäude in Privatbesitz. Eine Reaktivierung wird nicht einfach werden.
Zwischen Büren und Brilon-Wald wird es zumindest einfacher werden, die Spuren zu entdecken. Hier liegen ja noch die alten Gleise…



Wir starten unsere Spurensuche in Paderborn





























































Jetzt folgt die Fortsetzung meiner Bahnspurensuche. Am 25. März 2020 habe ich die komplette Strecke von Büren bis Brilon-Wald abgefahren und einige interessante Aufnahmen gemacht. Bis Nehden-Umspannwerk gilt: die Strecke muss komplett neu gebaut werden. Ab Nehden-Umspannwerk ist die Strecke bis auf wenige Signalanlagen/Bahnübergänge bereit für eine Neueröffnung (Bielefeld) – Paderborn – Brilon – Brilon-Wald – (Marburg). Die Fotorichtung ist immer Richtung Brilon/Brilon-Wald, wenn nichts anderes erwähnt wird.


































Ich denke, die Bildaufnahmen sprechen für sich. Eine landschaftlich und fahrerisch wunderbare Strecke, die nie Langeweile aufkommen lässt, liegt zwischen Siddinghausen und Alme. Na, eigentlich ist diese Almetalbahn von Paderborn bis Brilon-Wald so herrlich von unseren Vorfahren angelegt worden, dass sie keinen Vergleich scheuen muss.
Ein großes Vergnügen für die zukünftigen Fahrgäste und die Lokführer in den Triebwagen oder Lokomotiven der Güterzüge!
In Zeiten der Corona-Krise macht sich der Betrag für die komplette Wiederinbetriebnahme wie ein kleines Trinkgeld aus. 100 Millionen von sagen wir einmal 300 Milliarden Euro entspricht exakt 0,033 Prozent!
Abzüglich der Umsätze/Einnahmen/Steuern für die beteiligten Unternehmen und Arbeiter. Das Geld kann nicht das Problem sein.





















Man erkennt auf den Streckenbildern zwischen Büren und Brilon-Wald noch überall die Trasse und die Gleise. Die Märzsonne steht noch tief, manches liegt im Schatten, das Gelände ist noch nicht ergrünt. Dafür blockieren keine blühenden Büsche und Bäume die Sicht. Erstaunlich, wie schnell auch hier die Natur sich ihren Raum zurückerobert. Überrascht war ich auch von der schönen und anspruchsvollen Streckenführung im Raum Brilon. Kurven, Steigungen, Gefälle, ein Eisenbahnparadies und seinerzeit Schwerstarbeit für die Heizer auf den Dampflokomotiven.
Sollte in gut einem Jahrzehnt der Zugverkehr zwischen Paderborn und Brilon-Wald rollen, wird diese Verbindung wohl eine höhere Auslastung haben als die Ruhrtalbahn. Dann ist Brilon-Wald wie früher ein Umsteigebahnhof. Für Eisenbahn-“Träumer” wie mich fehlen dann nur noch interessante Güterzüge auf beiden Trassen. Eine meiner ersten Fahrten wird auf jeden Fall Büren – Marburg – Giessen werden. Kaffee, Brötchen, Fotos; und wieder retour nach Büren. Fahrten nach Arnsberg und Warburg würde ich gern folgen lassen. Ein Ausbau der Teilstrecke Paderborn – Büren erteile ich eine Absage. Das ist verschwendetes Steuergeld. Wir hätten keinen Anschluss ans Sauerland und nach Süden.
Jetzt sind die Politiker am Zuge!