Das Haus Weber, Briloner Straße 36.
Mein Opa Heinrich Weber hat unser Haus als eines der ersten in den 1920er Jahren in der Briloner Straße gebaut. Er war Maurer von Beruf, hat die Fertigstellung jedoch nicht miterlebt. Er starb 1925 im Alter von 43 Jahren an Lungenentzündung. Mein Vater Heinz, das jüngste Kind, war gerade 2 Jahre alt, als sein Vater starb. Für meine Oma Anna, 41 Jahre, brachen schwere Zeiten an. Mann tot, Hausbau noch nicht wirklich beendet, viele Kinder großziehen, dazu der Beginn der Weltwirtschaftskrise in der Weimarer Republik.
Ich zeige euch hier chronologisch einige Abbildungen des Hauses, dazu gibt es recht informative Hintergrundberichte, wer wann in unserem Haus gelebt hat und was sich so getan hat bei den Bewohnern im Weberhaus.
Meine Oma , meine Eltern und auch Bianca und ich habe immer wieder gern viele Gäste bei kleinen und großen Feiern in unserem Haus Weber begrüßt. Einige von ihnen werden wir hier wiedersehen und auch den Zeitgeist hinsichtlich der Kleidung bestaunen können.












Das Fernsehen verändert die Abende in den 1960er Jahren
Glowienken Norbert und Gerda waren die ersten unserer Nachbarn, die sich ein Fernsehgerät Anfang der 1960er Jahre leisteten oder leisten konnten. Abends liefen spannende Filme (für damalige Verhältnisse). Durbridge-Krimis oder Stahlnetz waren die Straßenfeger. Papa und Mama gingen dann – so 1963 bis 65 – zu Glowienkes und schauten dort die superspannenden Filme, natürlich in s/w vor einem kleinen Röhren-TV von Nordmende, Kuba, Schaub Lorenz oder Saba. Gabriele und ich passten dann auf unsere kleinen Geschwister auf. Später, so um 1965, kaufte Papa dann auch uns ein solches Gerät, das eine ganze Menge Geld kostete. Jetzt konnten auch wir Großen im ersten und zweiten Programm den einen oder anderen Film schauen. 1963 ging das ZDF an den Start! Meine Favoriten waren: Am Fuß der blauen Berge, Rin Tin Tin, Gestatten mein Name ist Cox und natürlich die Kriminalfilme. Doch die waren uns nicht erlaubt zu schauen. Die Wohnzimmertür wurde dann geschlossen. Wir – Gabriele und ich – lagen nämlich heimlich in der Küche unter der Eckbank und dem Tisch im Dunkeln. Das haben Papa und Mama irgendwann bemerkt und die Tür wurde geschlossen. Wir haben sie dann einen Spalt weit leise geöffnet – Karl May-Wissen angewendet – und konnten wieder etwas sehen. Später fiel auch das auf, dann haben wir durchs Schlüsselloch gesehen und noch später, als das auch verhindert wurde, habe ich ein kleines Loch in die Holztür in Augenhöhe in eine Ecke gebohrt und ein kleines, kreisrundes Mini-Fenster erzeugt. Wenig befriedigend, konnte doch nur einer mir einem Auge etwas sehen. Wir haben es dann jeweils mit – ich weiß nicht mehr was – verschlossen. Dann wurden wir älter und das Problem erledigte sich. Bei Sportübertragungen durfte ich auch gern länger und längstens aufbleiben. 1966, BVB gegen West Ham und gegen Liverpool; Europa-Cup-Sieger, Länderspiele der Deutschen oder Box-Kämpfe von Cassius Clay, später nannte er sich Muhammad Ali, haben Papa und ich immer geschaut; egal, ob es hier bei uns 24 Uhr oder 3 Uhr morgens war.






















































































































